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„Ist nicht mehr aufzuhalten“
Volle Stadien einklagen?

Volle Stadien einklagen? - „Ist nicht mehr aufzuhalten“
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Die Fußball-Bundesligisten können es gar nicht mehr abwarten, dass die Komplett-Kapazität der Stadien wieder ausgeschöpft werden kann. Wenn es sein muss, wollen sie auch den Rechtsweg beschreiten.

Droht der Politik eine Klagewelle vonseiten der Klubs aus der Fußball-Bundesliga? Die Deckelung der Zuschauer-Kapazität während der Corona-Pandemie auf maximal 25.000 Zuschauern in den Stadien ist vielen ein Dorn im Auge. Zwar waren die Besucher-Kontingente am vergangenen Wochenende bei Weitem nicht ausgeschöpft, doch der Wunsch, wieder vor vollen Häusern spielen zu können und die Einnahmesituation damit entscheidend zu verbessern, ist riesengroß.

„Ich bin sicher, dass Bundesligisten klagen werden, dass man ganz öffnet. Es wird nicht mehr aufzuhalten sein“, hatte Geschäftsführer Fredi Bobic (49) von Hertha BSC bei Bild-TV am Sonntag gesagt und sich damit aus der Deckung gewagt. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) würde nach SID-Informationen die Initiative der Vereine im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen.

Der entscheidende (Klage)-Schritt müsste allerdings aufgrund der regionalen Unterschiede und Gesetzgebungen durch die Corona-Verordnungen vonseiten der Klubs kommen. Bobic macht klar: „Hertha würde sich einer Klage anschließen. Wir reden darüber, schauen uns das zwei, drei Wochen an. Dann wird in der Liga generell ein Konsens sein, dass Fans kommen dürfen, wenn sie genesen oder geimpft sind.“

Auch beim 1. FC Köln wird 2G (Geimpfte und Genesene) favorisiert. „Wir wünschen uns und fordern von der Politik, dass spätestens im Zuge der nächsten Corona-Schutzverordnung jeder Veranstalter sein Hausrecht ausüben kann und bei 2G und unter Einhaltung der Hygiene-Regeln unter freiem Himmel auch 100 Prozent Zuschauer-Kapazität möglich ist“, sagte Geschäftsführer Alexander Wehrle im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Ein volles RheinEnergie-Stadion sollte laut des 46-Jährigen machbar sein, „wenn die Hospitalisierungsraten und die Impfquote auf einem guten Weg sind“. Wie viele andere Klubs ist auch der FC der Meinung, dass die Sieben-Tages-Inzidenzzahl allein nicht mehr aussagekräftig bezüglich möglicher Beschränkungen sei.

Ein wenig neidisch schauen die Bundesligisten auf die englische Premier League, die wieder in vollen Stadien ihre Spiele austrägt. Deutschland sei im vergangenen Jahr als Wegbereiter für sein Hygienekonzept zu Beginn der Pandemie gefeiert worden, so Bobic: „Jetzt sind wir die Letzten und schauen ins Ausland.“

Dass im Berliner Olympiastadion am Samstag gegen den VfL Wolfsburg (1:2) nur 18.241 statt der 25.000 möglichen Besucher anwesend waren, ist laut des Europameisters von 1996 leicht zu erklären: „Wenn alles frei zugänglich wäre und die Kapazitäten wären nicht beschränkt, wären viel mehr gekommen – da bin ich mir sicher. Ich muss eine Maske anziehen, sitze vielleicht mit meinen Kumpels nicht zusammen. Das macht auch keinen Spaß, da fehlt der Spaß-Faktor.“

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte als einer der Ersten von einer Klagemöglichkeit gesprochen, sieht dies aber „immer nur als Ultima Ratio“ an. Ihm sei es lieber, „wenn wir versuchen, eine gemeinsame Lösung mit der Politik zu finden“, hatte er vor geraumer Zeit betont.

Die wirtschaftlichen Zwänge durch eine Deckelung der Zuschauerzahlen bei Heimspielen treffen auch Zuschauerkrösus BVB. „Auch mit 20.000 oder 25.000 Zuschauern fehlen uns zwei Millionen Euro pro Heimspiel. Unser Anspruch ist es, wieder schwarze Zahlen zu schreiben“, hatte Watzke am 9. August auf der Bilanz-Pressekonferenz der Schwarz-Gelben gesagt.

Eintracht Frankfurt hatte in der Saisonvorbereitung mit dem Klageweg gedroht, als die Zuschauerzahl beim Testspiel gegen den französischen Klub St. Etienne von den Behörden heruntergestuft werden sollte. Kurzfristig gab es dann doch grünes Licht. Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche hatte in einer kicker-Kolumne ebenfalls bekräftigt, dass eine zeitnahe Vollauslastung der Arenen „von existenzieller Bedeutung für alle Vereine“ sei.

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