Jan Gyamerah, wissen Sie noch, was Sie am 17.03.2017 gemacht haben? Habe ich da meinen Vertrag verlängert?
Genau. Können die VfL-Fans darauf hoffen, dass Sie dieses Jahr wieder am 17.03. Ihren Vertrag verlängern? Ob es genau an diesem Tag passiert, kann ich nicht sagen. Und ob es überhaupt passiert, kann ich auch noch nicht sagen. Es ist alles offen. Die Chancen stehen 50:50. Ich könnte mir gut vorstellen, hier zu bleiben. Mein Vertrag läuft aus, man weiß nie, was passiert. Ich fühle mich aber total wohl hier, bin schon lange da, wir haben eine gute Mannschaft, die Fußball spielt. Das ist auch ganz wichtig für mich. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, die Gespräche fangen jetzt an, in die intensivere Phase zu gehen.
Wie ist Ihr Eindruck nach den ersten Tagen Trainingslager im spanischen Marbella? Wir haben gute Bedingungen, einen super Trainingsplatz. Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn die Sonne scheint, du eine kurze Hose tragen und den Pulli ausziehen kannst.
Am zweiten Tag standen gleich lange Intervall-Läufe an. Sie haben danach lange durchgepustet. Wie intensiv sind die Einheiten? Die Intervall-Läufe sind nicht so schön, aber sie gehören dazu. Wir machen die schon länger, man gewöhnt sich dran. Aber klar, da musst du dich durchbeißen - so ist das in der Vorbereitung. Wir wissen, wofür wir es machen.
Seit mittlerweile acht Jahren spielen Sie beim VfL, sind gereift und Stammspieler geworden. Doch Verletzungen haben zuvor immer wieder Ihren Durchbruch verhindert. Wie schwierig war diese Zeit? „Es war nicht immer einfach. Bis 2013 lief eigentlich immer alles optimal - dann habe ich meinen Profivertrag bekommen. Mit den Verletzungen war es dann schon keine leichte Zeit. Aber ich hatte immer das Ziel vor Augen, im Profibereich Fuß zu fassen. Und dann kam es ja auch so. Jetzt bin ich glücklich und schätze es vielleicht noch einmal mehr wert.“
Was hat Sie damals gestärkt? Das Umfeld ist immer sehr wichtig, die Familie, die kann einen auch immer noch einmal hochziehen. Am wichtigsten ist aber der eigene Glauben, dass man es wird.
In dieser Saison wurden Sie von Verletzungen verschont, spielten in allen 18 Partien. Mal als Rechtsverteidiger, mal im Zentrum. Wo sehen Sie sich selbst? Ganz klar rechts. Ich kann auf der Außenbahn viel mehr nach vorne machen - das kommt mir sehr entgegen. Das Kopfballspiel ist nicht meine größte Stärke, aber es hat auch Bock gemacht, als Innenverteidiger zu spielen.“
Was sind Ihre Ziele mit dem VfL in der Rückrunde? Unser Ziel ist es, unter die ersten sieben Plätze zu kommen. Wir können gegen jeden Gegner mithalten und gewinnen. Vor einem Jahr haben wir auch gesagt, dass wir ein gutes Auftaktprogramm haben. Dann haben wir drei Spiele verloren und es brannte der Baum. Wir schauen erst einmal auf Duisburg - das wird schwer genug.
Interview: Christian Hoch