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Trainerwechsel
Lieberknecht soll Duisburg retten

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Zweitliga-Schlusslicht MSV vollzieht nach langer Debatte den Trainerwechsel. Gruev muss gehen - der Nachfolger gibt sein Debüt am Montag beim Spiel in Köln.

Nur 32 Minuten lagen zwischen den wichtigen E-Mails, die der MSV Duisburg am Montagnachmittag verschickte. In der ersten, die der Fußball-Zweitligist um 15.30 Uhr versandte, gab der Klub die Trennung von Trainer Ilia Gruev bekannt. In der zweiten Nachricht, die um 16.02 Uhr folgte, präsentierte der Tabellenletzte schon den Nachfolger: Torsten Lieberknecht. Der 45-Jährige wird heute Mittag offiziell vorgestellt und anschließend sein erstes Training in Meiderich leiten.

Zehn Jahre lang war Lieberknecht Trainer von Eintracht Braunschweig. In diesem Sommer musste er die Niedersachsen aber nach dem Drittliga-Abstieg verlassen. Einen ähnlichen Absturz soll er jetzt in Duisburg verhindern. „Er übernimmt eine intakte Mannschaft, die das Potenzial und den großen Willen hat, auch im immer so schwierigen zweiten Jahr den Klassenerhalt zu schaffen“, sagt MSV-Sportdirektor Ivica Grlic. Bei den Zebras erhalten Lieberknecht und sein Co-Trainer Darius Scholtysik (52) dennoch „einen für alle drei Ligen gültigen Vertrag“, wie der MSV gestern mitteilte.

Marbach lobt Gruev

Gruev, dessen Co-Trainer Yontcho Arsov am Montag ebenfalls von seinen Aufgaben entbunden wurde, besitzt in Duisburg noch einen Vertrag bis Sommer 2019, der auch eine Option auf ein weiteres Jahr im Fall des Klassenerhalts beinhaltet. „Es gibt zwar noch keine Einigung, aber wir haben vernünftig miteinander gesprochen“, sagt Jürgen Marbach. Der Aufsichtsratsvorsitzende des MSV betont: „Ilia Gruev ist einer der besten Trainer, die ich je kennengelernt habe. Die Trennung war nicht einfach.“

Gruev und Duisburg verbindet schließlich auch eine durchaus lange gemeinsame Geschichte. Der Deutsch-Bulgare war in der Saison 2012/13 als Co-Trainer zum MSV gekommen, arbeitete damals mit Trainer Kosta Runjaic zusammen. Runjaic, der auch jetzt erneut als MSV-Trainerkandidat galt, betonte seinerzeit, dass er seinen bis 2014 laufenden Vertrag nur erfüllen werde, wenn Gruev ein neues Arbeitspapier erhielte. Es folgte jedoch das Duisburger Drama: der Zwangsabstieg aufgrund des Lizenzentzugs. Runjaic verließ den Verein, Gruev zögerte noch, ehe er nach Erteilung der Drittliga-Lizenz einen neuen Vertrag unterschrieb. Schon im September folgte er jedoch Runjaic nach Kaiserslautern.

Nach seiner Zeit als Co-Trainer auf dem Betzenberg kehrte Gruev im November 2015 zum MSV zurück – diesmal jedoch als Cheftrainer und Nachfolger von Gino Lettieri, der entlassen wurde. Gruev stieg mit Duisburg in der Relegation gegen Würzburg zwar ab, führte den Klub jedoch zum direkten Wiederaufstieg. In der vergangenen Saison belegte der MSV noch Rang sieben, jetzt aber muss sich Duisburg mit dem Abstiegskampf befassen. Nur zwei Punkte verbuchte Gruev mit seiner Mannschaft in acht Saisonspielen – eine katastrophale Bilanz.

Sechs Niederlagen in acht Spielen

Gruev drohte schon vor rund zwei Wochen das Aus, jedoch hielt der Verein nach den Spielen bei Union Berlin (2:2), gegen Aue (1:2) und in Magdeburg (3:3) noch am Trainer fest. Durch die 1:3-Heimpleite gegen Regensburg lief Gruevs Zeit in Duisburg jedoch endgültig ab. Rund 48 Stunden nach der sechsten Saisonpleite und einem Beratungsmarathon der MSV-Führung zog der Verein die Reißleine. Die Entscheidung gegen den 48-Jährigen sei einstimmig gefallen, hieß es.

„Wir haben diese Entscheidung nach langen, intensiven Überlegungen und schweren Herzens gefällt“, versichert Präsident Ingo Wald. Grlic betont: „Wir haben bis zum letzten Moment immer wieder überlegt, welche Stellschrauben wir noch drehen können. Wir wissen aber auch, dass wir jetzt dringend einen notwendigen Impuls setzen müssen, um unser großes Ziel Klassenerhalt überhaupt verwirklichen zu können.“

Diese Aufgabe übernimmt nun Lieberknecht. Zum ersten Mal auf der MSV-Bank sitzt er am Montag (20.30 Uhr/Sky) im Spiel beim Tabellenführer 1. FC Köln. Für sein Projekt Klassenerhalt wären durchaus leichtere Prüfungen zum Auftakt denkbar gewesen.

Autor: Nils Balke

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