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Großes RS-Interview
Jörn Nowak über den Titelkampf und die Essener Heimstärke

Foto: Thorsten Tillmann
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Für Rot-Weiss Essen läuft es in dieser Saison traumhaft. Das ist ein Verdienst aller Beteiligten an der Hafenstraße. Doch ein Mann gilt als der Architekt des Erfolgs.

Jörn Nowak wechselte nach sieben Jahren bei Rot-Weiß Oberhausen die Stadtgrenzen und übernahm das Amt des Sportlichen Leiters bei Rot-Weiss Essen. Dieser Griff sollte sich für RWE als Glücksgriff erweisen.

Der Familienvater, der aus Thüringen stammt und Erfurt als seine Heimat bezeichnet, brachte den ersehnten Erfolg an die Hafenstraße zurück. Nowak, erst 33 Jahre alt, hatte keine Scheu auch unpopuläre Personalentscheidungen zu treffen. Publikumslieblinge wie Timo Brauer oder Benjamin Baier wurden aussortiert, Nico Lucas, einziges Eigengewächs im Kader, musste trotz Vertrages bis 2021 auch gehen. Für Nowak zählt nur eins: Der Erfolg für Rot-Weiss Essen.

Hierfür traf er eine weitere Entscheidung, mit er zu diesem Zeitpunkt nicht zu rechnen war. Wenige Tage vor dem Trainingsauftakt trennte sich RWE von Karsten Neitzel und holte Christian Titz als Trainer. Dieser ist mittlerweile an der Hafenstraße der Liebling der Fans. Dem Architekten des RWE-Erfolgs sei dank.

RevierSport hat sich mit Nowak an der Hafenstraße getroffen und ausführlich über die ersten Wochen der Saison gesprochen. Hinweis: Das Interview erscheint in zwei Teilen. Hier der erste Teil.

Jörn Nowak, RWE hat bis auf das 1:1 in Rödinghausen alle Pflichtspiele gewonnen, kein wichtiger Spieler ist verletzt, die Atmosphäre ist an der Hafenstraße so gut wie schon lange nicht mehr. Haben Sie sich dieses Start-Traumszenario so ausgemalt als Sie in Essen unterschrieben haben? Gemessen an dem Zeitpunkt, wo wir jetzt stehen, hätten die ersten Wochen nicht viel besser laufen können. Mit Blick auf das, was wir uns vorgenommen und verbessert haben, ist der Start einfach eine schöne Momentaufnahme. Trotzdem muss man die Dinge realistisch einschätzen. Wir hatten auch in dem einen oder anderen Spiel ein wenig Spielglück. Wie zum Beispiel den beiden späten Heimsiegen gegen Dortmund und Köln. Dadurch haben wir auch ein großes Selbstbewusstsein gewonnen und man merkt, dass die Mannschaft von Woche zu Woche stabiler wird. Christian Titz hatte bei seinem Amtsantritt auch um Geduld gebeten. Er sagte, dass es vier bis sechs Monate dauern könnte, bis die Spieler seine Spielphilosophie verinnerlichen. Haben Sie manchmal Sorgen, dass es einen Rückschlag geben und die Fan-Stimmung wieder schnell negativ wird? Von solchen Gedanken bin ich weit weg. Wir haben eine hohe Stabilität in der Mannschaft. Die Jungs stecken auch Rückschläge, wie den Rückstand in Lippstadt, gut weg. Wir reden auch immer von einem Prozess. Da sind wir noch längst nicht am Ende unserer Entwicklung. Wir können sicherlich noch dominanter agieren und unsere Torchancen effektiver verwerten. Wenn wir das schaffen, dann werden wir für jeden Gegner brutal schwer zu bespielen sein.

Sie sprechen die Torchancen an: RWE hat 20 Tore geschossen, Verl 25 und Rödinghausen gar 30 Treffer. Blicken Sie da ein wenig neidisch auf die Abschlussqualitäten der Konkurrenz? Nein, darum geht es eigentlich gar nicht. Im Vergleich zu den genannten Mannschaften erarbeiten wir uns deutlich mehr Torchancen. Gegen Bonn lagen wir zum Beispiel bei über zehn Einschussmöglichkeiten. Gemessen an dem, müssen wir noch ein wenig gieriger nach Toren sein. Aber man darf auch nicht vergessen, dass wir schon gegen Dortmund, Köln, Oberhausen und Rödinghausen gespielt und ordentlich gepunktet haben. Jetzt kommt am Sonntag Verl. Dann haben wir eigentlich das komplette obere Drittel schon gespielt.

Drei Klubs scheinen sich absetzen zu können. Glauben Sie an einen Dreikampf zwischen Rödinghausen, Verl und Essen bis zum Schluss? Es ist zu früh zu beurteilen, dass sich die drei Mannschaften absetzen. Da werden wir noch zwei, drei Wochen warten müssen wie sich das gestaltet. Nichtsdestotrotz muss man vor den drei Mannschaften, die jetzt da oben stehen, den Hut ziehen. Verl kommt mit sieben Siegen in Serie zu uns. Rödinghausen hat nur in Aachen verloren und gegen uns Remis gespielt. Wir haben nur gegen Rödinghausen Punkte abgegeben.

Sind Siege gegen die vermeintlich kleinen Teams der Liga Pflicht, um am Ende oben zu stehen? Ja, auf jeden Fall. Ich glaube, dass der Titelkampf darüber entschieden wird. Man sieht ja auch an Verl und Rödinghausen, dass sie gegen die vermeintlich kleineren Gegner fleißig ihre Punkte holen. Das wird auch unser Credo sein, gegen jeden Gegner mit der notwendigen Einstellung anzutreten und zu punkten.

Aber auch auswärts hat RWE gefühlt nur Heimspiele. An der Hafenstraße hat man bislang alle Spiele gewonnen. Wie wichtig ist es, dass man im Stadion Essen eine Macht ist? Das war für uns schon vor der Saison ein sehr wichtiges Thema. In den Gesprächen mit der Mannschaft haben wir das den Jungs immer wieder verdeutlicht. In der Vergangenheit gab es in Essen einige Spieler, die vor und nach der Station RWE gut performt haben. Aber während der RWE-Zeit konnten die Leistungen nicht kontinuierlich auf den Rasen gebracht werden. Uns war wichtig, dass die Neuen von den Spielern, die hier schon länger spielen, erfahren, was hier abgehen kann. Die Spieler sollten eine große Vorfreude auf die Heimspiele entwickeln. Die Ergebnisse haben der Mannschaft dann in die Karten gespielt. Das Spiel gegen Dortmund war natürlich Wahnsinn. Da gewinnt man in der letzten Minute 2:1 und die Leute rasten förmlich aus. Die Zuschauer auf den Rängen sollen Vertrauen in unsere Arbeit haben und spüren, dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht, die alles für den Erfolg von Rot-Weiss Essen tut. Ich glaube, dass die Jungs das gut rüberbringen und sich mittlerweile einen gewissen Kredit bei den Fans erspielt haben.

Hinweis: Im zweiten Teil, am Donnerstag, geht es um die Atmosphäre an der Hafenstraße, die Beurteilung der 15 Zugänge, eventuelle Wintertransfers und mögliche Angebote für Erfolgstrainer Christian Titz oder herausragende Akteure wie Amara Condé.

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6 1. FC Saarbrücken 35 13 15 7 56:38 18 54
7 Erzgebirge Aue 35 14 11 10 45:44 1 53
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
2 Preußen Münster 17 10 5 2 32:19 13 35
3 Erzgebirge Aue 17 11 2 4 27:16 11 35
4 Rot-Weiss Essen 17 11 2 4 32:23 9 35
5 SpVgg Unterhaching 17 10 3 4 29:17 12 33
6 Dynamo Dresden 17 10 2 5 29:19 10 32
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
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10 Arminia Bielefeld 17 5 5 7 21:23 -2 20
11 Rot-Weiss Essen 17 5 5 7 21:24 -3 20
12 Erzgebirge Aue 18 3 9 6 18:28 -10 18
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