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Liga-Kompromiss: Mehr Geld für die Großen

Liga-Kompromiss: Mehr Geld für die Großen
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Die 36 Profiklubs haben dem vom Liga-Vorstand erarbeiteten Verteilungschlüssel bei den TV-Geldern zugestimmt. Künftig werden die 420 Millionen Euro Einnahmen verstärkt nach dem Leistungsprinzip aufgeteilt.

Der wochenlange Poker um die Verteilung der TV-Millionen in der Bundesliga ist beendet, die Großen bekommen künftig mehr Geld: Am Donnerstag wurden die 36 Profiklubs in Frankfurt/Main über das vom Ligavorstand am vergangenen Dienstag erarbeitete Modell informiert und das letzte Kapitel in dem seit Wochen schwelenden Machtkampf um den Verteilungsschlüssel für die kommenden drei Spielzeiten geschlossen. Das Leistungsprinzip hält demnach verstärkt Einzug, Erfolge zahlen sich in barer Münze aus. Ab der Saison 2006/2007 werden jährlich insgesamt 420 Millionen Euro verteilt.

Künftiges Verhältnis 78,5:21,5

Zwischen der 1. und 2. Liga werden die Einnahmen künftig im Verhältnis 78,5:21,5 geteilt. Dabei werden der aktuelle Tabellenstand sowie die vergangenen drei Spielzeiten im Verhältnis 4:3:2:1 bewertet. Dies bedeutet: die aktuelle Saison wird vierfach und damit am höchsten bewertet.

Davon könnte vor allem Rekordmeister Bayern München profitieren, der auf eine deutliche Erhöhung seines Anteils gepocht hatte, um international konkurrenzfähig zu bleiben. 23,3 Millionen Euro plus eine Meisterprämie von vier Millionen Euro (bisher maximal 16 Millionen) können die Bayern im Maximalfall einstreichen. Die Bonuszahlung für den Champion wird aus dem Top der internationalen TV-Vermarktung (18 Millionen Euro) bestritten. Außerdem verschiebt sich die Auszahlung aus dem im Grundlagenvertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) fixierten Solidartopf von 10,3 Millionen Euro zu Gunsten der Klubs, die Nationalspieler stellen. Sie erhalten statt 50 Prozent künftig 80 Prozent der Gelder. Durch das verabschiedete Modell und die gemachten Zugeständnisse dürfte das Ausscheren des Branchenprimus FC Bayern aus der zentralen Vermarktung ab dem Jahr 2009 wohl vom Tisch sein.

Zustimmung und Kritik

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge war jedenfalls zufieden: "Es geht nicht um Bayern München oder Eintracht Frankfurt, sondern um die Liga. Das Modell, das wir Dienstag erarbeitet haben, ist fair. Deshalb muss sich keiner beschweren. Der Kompromiss ist tragfähig für alle, der Leistungsgedanke wurde gefördert." Der Renommierklub sieht sich durch die höheren TV-Gelder auch für seine internationalen Ambitionen besser gewappnet.

"Vom Grundsatz her wollen in der Liga Leistung mehr belohnen. Wir wollen, dass unsere Klubs ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten können", sagte Ligapräsident Werner Hackmann im Anschluss an die rund zweistündige Sitzung in einem Frankfurter Hotel, der sich noch eine längere Zusammenkunft des Vorstandes anschloss.

"Vom Grundsatz her ist die Spreizung größer geworden. Ich halte das für problematisch für die Bundesliga. Diese Haltung gebe ich nicht auf", sagte Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen, einer der Chefkritiker einer Lösung, die vor allem die großen Vereine bevorzugt hätte: "Es geht um die Entscheidung, ob man international wettbewerbsfähig bleiben oder die Spannung in der Bundesliga erhalten will."

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