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TV-Geld-Verteilung sorgt für Zoff bei Profi-Klubs

TV-Geld-Verteilung sorgt für Zoff bei Profi-Klubs
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Die Frage nach der zukünftigen Verteilung der Fernsehgelder zwischen den deutschen Profi-Klubs sorgt weiter für Ärger. Der Ligavorstand konnte sich bisher nicht auf eine neue Verteilungsformel einigen.

Es geht um die Frage, wie die Fernsehgelder in Zukunft in den deutschen Profi-Ligen verteilt werden, also wie groß das Stück vom Kuchen ist, dass jeder Klub bekommt. Eine mögliche neue Verteilungsformel der Fernsehgelder beschert dem deutschen Profi-Fußball derzeit Ärger, möglicherweise droht die Frage sogar zu einer Zerreißprobe zu werden. Der Ligavorstand konnte sich während seiner fünfstündigen Sitzung am Dienstag in einem Frankfurter Hotel auch nach teilweise hitzigen Diskussionen nicht auf ein Ergebnis einigen. Daraufhin schloss Liga-Präsident Werner Hackmann die von einigen Klubs geforderte Vollversammlung der 36 Erst- und Zweitligisten nicht länger aus.

"Ich hoffe, dass sich der Vorstand in der kommenden Woche auf ein Modell verständigen kann. Wir werden die Vereine über das Ergebnis in Kenntnis setzen und dann sehen, ob noch eine weitere Mitgliederversammlung nötig ist", sagte Hackmann dem Sport-Informations-Dienst (sid).

Der achtköpfige Ligavorstand will in einer weiteren Sitzung am kommenden Dienstag in Frankfurt entscheiden, wie die TV-Gelder ab der Saison 2006/07 auf die 36 Profiklubs in der 1. und 2. Bundesliga verteilt werden. Die Vereine erhalten ab der kommenden Saison 420 Millionen Euro pro Jahr. Die am Dienstag in einem Frankfurter Hotel vorgestellten Verteilungs-Szenarien fanden im Ligavorstand offenbar keine einhellige Zustimmung.

Bayern München droht mit Einzelvermarktung

Besonders enttäuscht über die neuen Entwicklungen im Machtkampf um die TV-Millionen wirkte Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Die Forderungen der Bayern nach einer Verteilung der Gelder in Richtung der Spitzenklubs sind offenbar mehr als der Hälfte der Profi-Klubs ein Dorn im Auge. Daraufhin ging der frühere Nationalstürmer am Mittwoch erneut in die Offensive und drohte einmal mehr mit dem "Damoklesschwert" Einzelvermarktung.

"Wenn wir den Eindruck haben, dass wir auf viel Geld verzichten und uns dafür noch beleidigen lassen müssen, überlegen wir, ob wir aus der Zentralvermarktung ausscheren müssen", meinte Rummenigge und fügte mit Blick auf den kommenden Dienstag hinzu: "Es ist ein Spagat, der nicht einfach ist. Ich hoffe, dass sich niemand dabei verletzt."

Bruchhagen befürwortet Vollversammlung der Profi-Klubs

Eintracht Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen, der seit Wochen im Clinch mit Rummenigge liegt und wie auch Bochums Präsident Werner Altegoer eine Vollversammlung aller Profi-Klubs befürwortet, sieht derweil die Legitimation des Ligavorstandes bei der heiklen Entscheidung über den TV-Verteilungsschlüssel verletzt. Zudem hält der ehemalige DFL-Geschäftsführer die Forderung, er solle sich für Aussagen in Richtung Rummenigge und der Liga entschuldigen, für ein "Ablenkungsmanöver".

"Mit dem Hinwenden zu meiner Person will man nur ablenken. Wir in der DFL haben damals beschlossen, dass der Ligavorstand über die Verteilung bestimmt. Damals war der Ligavorstand allerdings noch paritätisch mit sechs Erst- und sechs Zweitliga-Vertretern besetzt. Heute steht es da 7:1. Die derzeitigen Machtverhältnisse in der Liga sind doch offenkundig", meinte Bruchhagen.

Nach dem von der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL) ausgearbeiteten Vorschlag soll die bislang an alle Klubs in gleicher Höhe gezahlte Garantiesumme wegfallen. Stattdessen sollen die Gelder nach sportlichen Kriterien nach einer Rangliste aller Klubs von Platz 1 bis 36 verteilt werden. Zu 25 Prozent soll dabei die Leistung der aktuellen Saison berücksichtigt werden, 75 Prozent richten sich nach den Platzierungen der vergangenen drei Jahre.

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