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Frankfurt: Skibbe will aus Völlers Schatten treten
Ex-DFB-Coach: "Euphorie schüren"

Frankfurt: Skibbe will aus Völlers Schatten treten
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Aus dem langen Schatten von Rudi Völler treten, das eigene Profil schärfen und das Verlierer-Image endgültig ablegen:

Der ehemalige DFB-Coach Michael Skibbe will als neuer Trainer von Eintracht Frankfurt Werbung in eigener Sache betreiben und den hessischen Traditionsklub in der Fußball-Bundesliga wieder in höhere Tabellenregionen führen. "Wir wollen besser abschneiden als in der Vorsaison. Alles, was zusätzlich kommt, nehmen wir natürlich gerne mit. Ich finde es auch positiv, Euphorie zu schüren. Wir wollen in Frankfurt zu neuen Ufern aufbrechen, etwas bewegen und natürlich auch Erfolge haben. Und wir wollen uns als Klub darstellen, der attraktiven und offensiven Fußball präsentiert, auch wenn wir dann sicher mal in den ein oder anderen Konter laufen werden", sagte Skibbe im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Der 43-Jährige hat nur eine Woche nach seiner Vorstellung für die erhoffte Aufbruchstimmung beim deutschen Meister von 1959 gesorgt. Der Dauerkartenverkauf wurde am Mittwoch bereits gestoppt. 26.000 Saisonkarten wurden in Rekord-Geschwindigkeit abgesetzt. Vor allem die Hoffnung auf den von Skibbe versprochenen Offensiv-Fußball macht die Frankfurter Anhänger mobil. "Dass sich Fans und Profis miteinander identifizieren, ist das Allerwichtigste. Wir wollen den Eintracht-Anhängern etwas anbieten. In der letzten Saison hat sich Frankfurt unter Friedhelm Funkel als Tabellen-13. in der Bundesliga weiter etabliert. Jetzt wollen wir fußballerisch und sportlich den nächsten Schritt machen", sagte Skibbe, der nach seiner Entlassung bei Galatasaray Istanbul im vergangenen Februar eigenen Angaben zufolge genug Freizeit hatte und deshalb bis zum Trainingstart am 29. Juni auf Urlaub verzichtet.

Der gebürtige Gelsenkirchener steckt vielmehr bereits mitten in der Arbeit und grenzt bei der Suche nach potenziellen Neuzugängen gemeinsam mit Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Chefscout Bernd Hölzenbein derzeit den Kandidatenkreis ein. Auf der Fahndungsliste stehen nach dem Abgang von Michael Fink und Junichi Inamoto zwei defensive Mittelfeldspieler. Es könnten aber auch noch ein Stürmer und ein Außenverteidiger hinzukommen. Neben den bereits verpflichteten Maik Franz und Ralf Fährmann hat Skibbe ohnehin schon zwei weitere "Neuzugänge" auf der Liste.

Der lange verletzte Angreifer Ioannis Amanatidis sowie der unter Vorgänger Funkel stiefmütterlich behandelte Caio sollen in der neuen Saison zu großer Form auflaufen. Zudem traut Skibbe den deutschen Verteidigern Marco Russ und Patrick Ochs über kurz oder lang den Sprung in die Nationalmannschaft zu. Ob Amanatidis allerdings Kapitän bleibt, scheint derzeit fraglich.

Zumindest wollte Skibbe nicht ausschließen, dass er auch einem neuen Spieler wie beispielsweise den früheren KSC-Kapitän Franz die Binde geben könnte. "Es kann sehr gut sein, dass ein Spieler Kapitän wird, der neu in die Mannschaft kommt. Ein neuer Spieler kann neue Elemente einbringen, die dem Team einen Schub geben", sagte Skibbe. Persönlich will Skibbe endlich das Makel des als Trainer nicht allzu erfolgreichen Völler-Assistenten ablegen.

Dass sein belastetes Image viel mit der Zusammenarbeit mit dem Leverkusener Sportdirektor zu tun hat, bestätigte Skibbe: "Natürlich, das hat sogar sehr viel mit Rudi Völler zu tun. Völler ist wie Franz Beckenbauer eine Lichtgestalt im deutschen Fußball. Beide werden nur selten kritisch betrachtet. Wenn Bayer eine gute Phase hat, heißt es immer, der Rudi hat super eingekauft. Wenn es nicht so gut läuft, dann haben ein Michael Reschke oder der Trainer Skibbe nicht richtig geguckt. Ich bin froh, dass ich jetzt bei der bei Eintracht die sportliche Verantwortung trage."

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