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Gladbacher Borussen im Kaufrausch

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Mit fünf Neuzugängen ist der abstiegsbedrohte Bundesligist Borussia Mönchengladbach der "Krösus" im Winter-Schlussverkauf. Präsident Rolf Königs weist den Vorwurf von Panikkäufen allerdings vehement zurück.

Die Bundesliga hat sich im Winter-Schlussverkauf merklich zurückgehalten. Borussia Mönchengladbach war hingegen der große Schnäppchenjäger. Fünf Profis hat der Klub verpflichtet, und der Belgier Filip Daems könnte Neuzugang Nummer sechs werden. Doch obwohl im Umfeld der Gladbacher bereits von Panikkäufen gesprochen wird, weist Präsident Rolf Königs die Kritik an der Einkaufstour von Trainer Dick Advocaat zurück.

"Dick Advocaat macht keine Alleingänge. Und es ist auch nicht so, dass wir ihm völlig freie Hand gewähren. Wir hatten uns schon vor seiner Verpflichtung entschlossen, auf drei oder vier Positionen nachzubessern. Das ist nun geschehen und alles andere als ein Ausdruck von Panik", sagte Königs.

Die Gladbacher holten Jörg Böhme von Schalke 04, die Belgier Wesley Sonck (Ajax Amsterdam) und Bernd Thijs (Trabzonspor), den Australier Craig Moore von Advocaats Ex-Klub Glasgow Rangers sowie US-Nationaltorhüter Kasey Keller (FC Southampton). Finanziell habe sich der Verein dabei laut Königs nicht übernommen. "Wir bleiben voll im Budget. Was wir investiert haben, ist im Rahmen unserer Planungen. Der eine oder andere Transfer ist lediglich ein Vorgriff auf die neue Saison", erklärte der Klubchef.

Advocaat zufrieden

Bei dem Engagement der Klubführung ist es nicht verwunderlich, dass sich Advocaat zufrieden zeigt. "Ich muss den Verein wirklich loben. Im Rahmen der Möglichkeiten habe ich die Spieler bekommen, die ich wollte", meinte der Niederländer. Während sich die Chefetage und der Coach gegenseitig beweihräuchern, sind aus dem Team allerdings auch kritische Stimmen zu hören. "Es ist nicht mehr viel von der Mannschaft übrig, die am Bökelberg gespielt hat. Ob es so richtig war, muss die Zukunft zeigen", meinte Thomas Broich.

Eine ähnlich offensive Transferpolitik wie die Borussia hat lediglich der Tabellenletzte SC Freiburg verfolgt. Die drei Neuen Samuel Koejoe, Andreas Ibertsberger und Otar Chisaneischwili haben den ansonsten sparsamen Klub rund zwei Millionen Euro gekostet. Eine Investition, die den fast schon besiegelten Abstieg verhindern soll. "Es sollte jeder verstehen, dass man mit elf Punkten auf dem Konto personell noch etwas versuchen muss", rechtfertigte Torwart Richard Golz die Aktivitäten des Klubs.

Einen anderen Weg als die Freiburger hat Hansa Rostock eingeschlagen. Obwohl die Rostocker wie die Breisgauer nur elf Zähler auf der Habenseite vorweisen können, verzichtete der Klub auf Transfers. Die Enthaltsamkeit war aber eher notgedrungen, denn dem Verein fehlt einfach das Geld für Verstärkungen. "Wir haben keine Millionen rumliegen. Durch schwache Zuschauerzahlen und unerwartet schlechte Durchschnittsplatzierungen können uns in dieser Saison bis zu zwei Millionen Euro verloren gehen", erklärte Vorstandsboss Manfred Wimmer.

Mainz holte Rückkehrer Thurk

Ausreichende finanzielle Mittel hatte dagegen Aufsteiger FSV Mainz 05 durch den Wechsel von Supertalent Mimoun Azaouagh zu Schalke 04 zur Verfügung. Das Team von Trainer Jürgen Klopp holte für die 700.000 Euro Hanno Balitsch von Bayer Leverkusen und Rückkehrer Michael Thurk vom Zweitligisten Energie Cottbus, um dem vor der Winterpause aufgekommenen Abwärtstrend (drei Niederlagen in Folge) entgegenzuwirken.

Dem ansonsten vorherrschenden Trend zur Enthaltsamkeit folgte auch Rekordmeister Bayern München, der lediglich den altgedienten Franzosen Bixente Lizerazu aus Marseille zurückholte. Ebenfalls nur einen Neuen präsentierte Titelverteidiger Werder Bremen. Der Wechsel des Ägypters Mohamed Zidan vom dänischen Erstligisten FC Midtjylland steht allerdings unter keinem guten Stern. Der Stürmer erlitt eine Syndesmose-Sprengung und fällt damit zunächst aus.

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