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Werder im Spagat zwischen Erfolg und Finanzen

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Die sportliche Zukunft beim Bundesliga-Spitzenreiter SV Werder Bremen wird auch davon abhängen, mit welchen Spielern hochkarätige Abgänge wie Ailton kompensiert werden können.

Miroslav Klose ist nur ein Thema, bei dem sich Vorstand und sportliche Leitung nicht einig sind. Der Spitzenreiter der Bundesliga steht vor wegweisenden Entscheidungen. Kommt Klose nicht, entsteht eine Lücke, die weitere Abgänge nach sich ziehen könnte.

"Der Transfer von Miroslav Klose ist mit unserem Etat nicht zu finanzieren", erklärte der Bremer Vorstandsvorsitzende Jürgen L. Born. Er erteilte damit dem Wunsch von Sportchef Klaus Allofs und Schaaf im Prinzip eine Absage. Die sportliche Leitung will den Nationalstürmer aus Kaiserslautern derweil unbedingt als Nachfolger von Ailton verpflichten.

Beispiel Dortmund vor Augen

5 Millionen Euro Ablöse soll das Kopfball-Wunder aus der Pfalz kosten, ein Mehrjahresvertrag, Beraterprovision, schnell kommt da ein zweistelliger Millionenbetrag zusammen. Der sportliche Wert von Klose ist unbestritten, aber die hanseatischen Geschäftsleute wagen nicht den Gang ins Risiko, das warnende Beispiel Dortmund stets vor Augen. "Wir können keinen Teil der Zuschauereinnahmen verpfänden wie der BVB oder Schalke", sagte Born, "die haben 60.000 im Schnitt, wir weniger als die Hälfte. Das geht nicht."

Allofs´ schwierige Aufgabe

Also muss Allofs zunächst mal versuchen, den Abgang weiterer Leistungsträger nach Ailton und Mladen Krstajic (beide zu Schalke) zu verhindern. Bei dem Türken Ümit Davala ist ihm das gelungen, der Mittelfeldspieler unterschrieb bis 2006. Doch Stürmer Ivan Klasnic und Mittelfeldspieler Krisztian Lisztes konnten sich noch nicht zu einer Verlängerung ihrer auslaufenden Verträge durchringen.

"Ich bin Stammspieler, ich weiß um meinen Wert", sagt der Ungar Lisztes, der Angebote von Sampdoria Genua und AC Perugia vorliegen haben soll, "der nächste Vertrag muss der Vertrag meines Lebens sein." Noch intensiver läuft der Poker um Klasnic. Allofs hat sein Angebot schon zweimal nachgebessert, man ist inzwischen bei über einer Million Jahresgehalt. "Ich bin zuversichtlich, dass er bleibt", erklärte der Sportdirektor nach jeder Gesprächsrunde mit dem Kroaten. Eine Unterschrift steht aber noch aus.

Vor allem der große Nordrivale Hamburger SV buhlt intensiv um den gebürtigen Hamburger, der 2001 mit dem FC St. Pauli in die Bundesliga aufgestiegen war. "Ich will ihn unbedingt", kündigte HSV-Trainer Klaus Toppmöller an. Die Gespräche laufen, doch neben Hamburg soll auch Bayer Leverkusen und - wieder einmal - Schalke interessiert sein. Werders Mittelfeldstar Johan Micoud, dessen Vertrag 2005 ausläuft, sieht die Entwicklung jedenfalls mit großer Sorge. "Zwei wichtige Spieler zu verlieren, ist sehr viel", sagt der Franzose, "es müssen nicht noch mehr werden." Der 30-Jährige fordert von seinen Vorgesetzten deshalb den Gang ins Risiko: "Die Klubführung muss sich entscheiden, ob Werder weiter wie bisher Platz vier bis sechs anpeilen oder sich ganz oben etablieren will. Wir Spieler erwarten in dieser Frage Antworten vom Verein. Noch gibt es keine."

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