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Italien: Prozessbeginn nach Tod des Lazio-Fans
Polizist beteuert Unschuld

Italien: Prozessbeginn nach Tod des Lazio-Fans
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In der toskanischen Stadt Arezzo hat am Donnerstag der Prozess nach den tödlichen Schüssen auf Lazio-Rom-Fan Gabriele Sandri im November vergangenen Jahres begonnen. Der 27-jährige Sandri war von einem Verkehrspolizisten auf einer Autobahnraststätte unweit von Arezzo erschossen worden. Vor Gericht verantworten muss sich der Polizist, der allerdings seine Unschuld beteuert.

Der tödliche Schuss habe sich versehentlich von seiner Dienstwaffe losgelöst. "Ich habe erst einen Warnschuss in die Luft abgegeben, der zweite Schuss hat sich beim Laufen gelöst", sagte der Polizist. Er habe auf "niemanden gezielt", betonte der Beamte. Der Polizist hätte nach Vorschrift nach dem ersten Warnschuss die Dienstwaffe weglegen sollen. Die abgefeuerte Kugel war offenbar durch die Heckscheibe in Sandris Auto eingedrungen.

Die Familienangehörigen Sandris erklären dagegen, dass der Polizist gezielt auf Sandri geschossen habe. Der Lazio-Anhänger befand sich am 11. November 2007 mit Freunden auf dem Weg zum Auswärtsspiel seines Klubs gegen Inter Mailand auf einem Autobahnrastplatz. Hier soll es zu Krawallen mit einigen Hooligans von Juventus Turin gekommen sein. Die Besatzung eines Polizeiautos hatte die Handgreiflichkeiten beobachtet und eingegriffen. Zu den Polizisten zählte auch der Beamte, der die Schüsse abgegeben hatte.

Nach Sandris Tod kam es am gleichen Tag zu schweren Ausschreitungen und Angriffen auf die Ordnungskräfte bei einigen Meisterschaftsspielen. Mehrere Polizisten wurden verletzt. Eine Gruppe von zirka 400 Hooligans griff eine Polizeikaserne in Rom an. Die Vermummten bewarfen die Polizeikaserne mit Steinen und Flaschen, ein Bus und mehrere Polizeiautos wurden in Brand gesetzt. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Vandalen ein, bei den Krawallen wurden einige Polizisten verletzt.

20 Personen stehen wegen dieser Vorfälle vor Gericht. Vor Beginn des Prozesses in Arezzo rollten Lazio-Fans Transparente als Erinnerung an Sandri aus. Sie beschuldigten die Polizei, die Ermittlungen um die wahren Hintergründe des Todesfalls vertuschen zu wollen. Vor Gericht erschienen war auch die Mutter Sandris.

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