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EM-Tagebuch: Die ersten drei Tage in Österreich
Jetzt wird Fahrt aufgenommen

EM-Tagebuch: Die ersten drei Tage in Österreich
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Donnerstag, 5. Juni: So langsam hat sich der Tagesablauf zwischen dem DFB-Tross auf der einen und den Journalisten auf der anderen Seiten eingespielt.

Es ist schon bemerkenswert, wie die Verantwortlichen des DFB es geschafft haben, der Sonne auszuweichen. Denn wie schon auf Mallorca regnet es auch am Lago Maggiore den ganzen Tag. Doch die Spieler stöhnen nicht über das schlechte Wetter, sondern über den schlechten Radioempfang im Mannschaftsbus. Denn schließlich muss man gleich zweimal am Tag durch einen 5 km langen Tunnel, der als unüberwindbares Hindernis auf dem Weg zu den Trainingsplätzen liegt.

Der heimische Sender gibt nichts her, eine CD sorgt für Abhilfe. Der Abend bringt Abwechslung für die Medienvertreter. Hauptsponsor Mercedes lädt in die Delto-Beach-Lounge direkt am Seeufer. Bei edler Beköstigung vergessen die Gäste sogar das Wetter. Inzwischen tobt - das österreichische und schweizer Fernsehen berichten live - der große Vergleich zwischen den beiden EM-Gastgebern - auf Promi-Ebene. Ösi-Trainer Hans Krankl führt die Promi-Elf bei strömendem Regen zu einem 4:2-Sieg - das Medienereignis schlechthin. Der erste Sieg der Ösis ist geschafft.

Freitag, 6. Juni

Das Fußballfieber ist in Österreich weit verbreitet. Am Abend läuft der Dokumentarfilm "Das Wunder von Wien". Den pfiffigen Fernsehmachern ist es gelungen, Legenden wie Beckenbauer, Trappatoni und Netzer im Film authentische Züge zu verleihen. So lange man Träume noch leben kann... Zuvor verrät Michael Ballack auf der Pressekonferenz, dass die Fußball-EM in Ascona allgegenwärtig ist, er habe doch tatsächlich Fans am Hotel entdeckt. Aber vielleicht hat er ja auch nur Schlachtenbummler mit Journalisten verwechselt, denn drei Autostunden vom Spielort Basel und acht Stunden von Klagenfurt entfernt, verirrt sich kein einziger Fan in die Schweizer Idylle.

Samstag, 7. Juni

Endlich. Mit der Fahrt nach Basel nimmt die EM für uns Journalisten endlich Fahrt auf. Im St. Jakobs-Park steigt das Eröffnungsspiel Schweiz gegen Tschechien. Die schmucke Arena, die sich ähnlich wie die in München regelmäßig verändert und heute in rotes Licht getaucht erscheint, unterbrochen durch rote Schweiz-Kreuze, bringt den Ball zum Rollen. Schon witzig, das Stadion ist eingebettet in ein Einkaufszentrum. Wie überall gibt es viel zu wenig Parkplätze.

Nach den vielen kulinarischen Köstlichkeiten gibt es hier nun als absolutes Muss für den Fußballfan die Schweizer Stadionwurst mit dem Namen Cerwela. Die zwei, die ich gerade verdrückt habe, sind nur zwei von insgesamt 150 Millionen, die sich die Schweizer jährlich gönnen. Gebrüht oder roh und immer auf der Faust.

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