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Erster Auftritt von Superstar Cristiano Ronaldo
"Fit für eine große EM"

EM: Erster Auftritt von Superstar Cristiano Ronaldo
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In Cristiano Ronaldo betritt gleich am ersten Tag der EURO 2008 ein Anwärter auf die Rolle des Turnierstars die Bühne.

Doch während Fans und Journalisten bei jedem Schritt des Portugiesen förmlich durchdrehen, gibt sich Auftakt-Gegner Türkei vor dem Spiel in Genf (20.45 Uhr/live im ZDF) betont unbeeindruckt. "Wir haben keine Angst vor ihm", behauptet Hamit Altintop.

Neben dem Mittelfeldspieler von Bayern München, der nach der Ausmusterung seines Bruders Halil (Schalke 04) sowie von Yildiray Bastürk (VfB Stuttgart) der einzige Bundesliga-Profi im Kader der Türken ist, stellt auch Trainer Fatih Terim Selbstbewusstsein zur Schau. "Angst habe ich nicht, die überlasse ich immer dem Gegner", meinte der Coach fast schon übertrieben lässig vor der Begegnung, die der deutsche Schiedsrichter Herbert Fandel (Kyllburg) leitet. Was die Türken so optimistisch macht, ist offensichtlich der Helden-Kult um Ronaldo, der die Vorbereitung der Portugiesen auf das Auftakt-Spiel empfindlich störte. Ronaldo kann den Start deshalb "nicht mehr erwarten", und auch Trainer Luiz Felipe Scolari geht das Theater um den derzeit besten Spieler der Welt auf die Nerven.

Seit der EM-"Vize" von 2004 im EM-Quartier in Neuchatel eintraf, dreht sich alles um den extrovertierten Star von Manchester United. Beim Training stören kreischende Fans die Konzentration, auf den Pressekonferenzen der Portugiesen werden selbst Ronaldos Mitspieler fast ausschließlich nach ihrem prominentesten Kollegen und dessen möglichem Wechsel zu Real Madrid befragt.

Ronaldo selbst versichert, "fit für eine große EM zu sein", Scolari aber ist offenbar skeptisch, dass der erst 23-Jährige nach den Belastungen einer langen Saison dem Hype um seine Person Stand halten kann. Schon bei seinen verschossenen Elfmetern im Halbfinale der Champions League in Barcelona und anschließend im Endspiel gegen Chelsea zeigte der überragende Fußballer Europas in der abgelaufenen Saison Nerven. Scolari, als Trainer von Weltmeister Brasilien 2002 im Umgang mit Weltstars erprobt, will sich offensichtlich nicht nur auf seinen Ausnahmekönner verlassen. "Wir sind besser als 2006. Aber wir müssen uns dem Teamgeist widmen", predigt der 59-Jährige: "Wenn wir es nicht schaffen, eine Mannschaft zu sein, gewinnen wir nichts. " Zumal das Duell des aktuellen WM-Vierten gegen den WM-Dritten von 2002 als wegweisend gilt in der ausgeglichenen Gruppe A.

Die Türken sind darüber hinaus in vierfacher Hinsicht auf Wiedergutmachung aus. Sie haben die letzten beiden Turniere verpasst und bestreiten am Samstag ihr erstes großes Spiel seit dem "kleinen" Finale um Platz drei bei der WM 2002, damals zerstörte ausgerechnet Scolari mit seinen Brasilianern im Halbfinale (1:0) den Traum vom Titel. Bei ihren letzten beiden EM-Teilnahmen 1996 und 2000 verloren die Türken jeweils gegen die Portugiesen, 1996 blieben sie unter Terim zudem ohne Punkt und Tor. "Diese Tatsache wurmt mich seit zwölf Jahren", sagte der Coach. Für die Auftaktpartie kündigt er nun die Flucht nach vorne und eine forsche Spielweise an: "Meine Philosophie war schon immer der Angriffsfußball. Man war immer erfolgreich, wenn man dem Gegner den Atem geraubt hat." Altintop ist da etwas vorsichtiger. "Wenn wir ins Viertelfinale kommen, wäre das ein Erfolg", meint er - und hat dabei vielleicht doch Ronaldo im Hinterkopf. Denn wie sagte dessen Mannschaftskollege Fernando Meira vom VfB Stuttgart so schön: "Schlecht ist er immer noch gut."

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