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Deutschland schießt sich gegen Montenegro warm
Aber Probleme in der Abwehr und neue Verletzungssorgen

Handball: Deutschland schießt sich gegen Montenegro warm
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Für die deutschen Handballer wird es langsam ernst: Die EM in Norwegen steht vor der Tür. Für gute Stimmung dürften im Lager der Nationalmannschaft die zwei lockeren Siegen gegen Montenegro gesorgt haben. Weniger erfreulich waren die augenscheinlichen Probleme in der Abwehr und neu hinzugekommene Verletzungssorgen.

Beim Doppelpack gegen das überforderte Montenegro verbuchten die Weltmeister am Sonntag in Schwerin einen 47:27 (25: 13)-Kantersieg und waren dabei wie beim 33:26 (16:10) vom Vortag in Rostock nie gefährdet. Knapp zwei Wochen vor Beginn der nächsten Titeljagd am 17. Januar in Bergen gegen Weißrussland fehlte es aber noch an der Feinabstimmung. "Es war noch nicht so, wie man sich das in zehn Tagen vorstellen würde", hatte Bundestrainer Heiner Brand am Samstag festgestellt und vor allem in der Abwehr noch mehr Bewegung und Stabilität gefordert. Zumindest die erste Wahl beim Mittelblock mit Andrej Klimovets und Oliver Roggisch verrichtete dann am Sonntag viel bessere Arbeit.

Vorne ließen sich die Gastgeber im Gegensatz zum Vortag zumindest im ersten Durchgang praktisch keine Chance entgehen und zeigten den 5843 Zuschauern in der ausverkauften Halle in Schwerin immer wieder Zauberkombinationen, ehe sie nach vielen Wechseln etwas das Tempo rausnahmen. Beste Werfer waren der Kieler Dominik Klein (7) sowie Lars Kaufmann (Lemgo) und der Hamburger Stefan Schröder, der im Kampf um einen Platz im EM-Kader mit ebenfalls sechs Toren punktete. Am Vortag hatte der Hamburger Torsten Jansen sechsmal getroffen. Eine schlechte Nachricht hatte die deutsche Mannschaft, bislang vom fast schon traditionellen Verletzungspech vor großen Turnieren verschont geblieben, schon vor der Partie am Samstag ereicht: Bei Torhüter Henning Fritz wurde nach einer Röntgenuntersuchung im Rostocker Krankenhaus ein Teilabriss der Strecksehne am kleinen Finger der rechten Hand diagnosiziert. Fritz bekam Schiene und Verband verpasst. "Henning fährt am Montag nach Bad Neustadt an der Saale, wo Handspezialisten sich der Sache annehmen werden", sagte Mannschaftsarzt Dr. Marco Kettrukat. Dann soll auch entschieden werden, ob sich der 33-Jährige einer Operation unterziehen muss oder ob er mit einem geschienten und getapten Finger weiterspielen kann. Fritz meinte aber bereits: "Ich kehre am Montagabend zur Mannschaft zurück und dann geht es weiter mit der EM-Vorbereitung. Es sieht schlimmer aus, als es ist."

Neben Fritz fehlte am Wochenende nur Rückraum-Ass Holger Glandorf, der wegen des Todes seines Vaters pausierte. Für Fritz wechselten sich die gut aufgelegten Johannes Bitter (Hamburg/Samstag) und Carsten Lichtlein (Lemgo/Sonntag) im Tor ab und waren jeweils sicherer Rückhalt.

Im hohen Norden setzen die Weltmeister die Vorbereitung auf die EM fort. Am Montag beginnt beim Trainingslager in Damp an der Ostsee der Endspurt, ehe am 12. Januar in Arhus und einen Tag später in Kiel jeweils gegen den WM-Dritten Dänemark die letzten Tests anstehen. Am 15. Januar macht sich der DHB-Tross auf nach Norwegen. Neben Weißrussland sind dann Ungarn (19. Januar) und Ex-Weltmeister Spanien (20. Januar) die weiteren Gruppengegner.

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