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Rainer Hörgl tritt in Augsburg zurück
"Habe das Feuer verloren"

Rainer Hörgl tritt in Augsburg zurück
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Emotionale Achterbahnfahrt bei Zweitligist FC Augsburg: Coach Hörgl nahm am späten Dienstagabend nach dem 2:0-Sieg gegen Aufsteiger VfL Osnabrück überraschend seinen Hut. "Ich bin ausgebrannt und brauche jetzt eine Pause", sagte er über seinen Rücktritt.

Nach dem zweiten Sieg und jetzt sieben Punkten nach sieben Spielen hatte der FCA die Abstiegszone zumindest vorübergehend verlassen, doch dieser sportliche Erfolg konnte Hörgl nicht mehr umstimmen. "Die Entscheidung ist schon längere Zeit in mir gereift. Unser schlechter Saisonstart hat das ganze beschleunigt, war aber nicht der ausschlaggebende Punkt. Nach drei Jahren habe ich das Feuer verloren", sagte er beim TV-Sender Premiere über den dritten vorzeitigen Abschied eines Zweitliga-Trainers in dieser Saison.

Am Freitag wird Hörgl Augsburg beim SC Paderborn ein letztes Mal betreuen, ehe er sich mit Ehefrau Theresia bei Wanderungen in den Chiemgauer Bergen erholen will. Manager Andreas Rettig will schon am Samstag einen Nachfolger präsentieren, der Verein werde sich mit der Suche bis dahin Zeit geben, sagte er im Gespräch mit dem sid. Zu möglichen Kandidaten wollte sich Rettig nicht äußern, auch darüber, ob es bereits Kontakt zu dem ein oder anderen Coach gegeben hat, "sage ich nichts". Im Umfeld werden übliche Verdächtige wie Falko Götz, Volker Finke, Michael Frontzeck, Klaus Augenthaler und auch Lothar Matthäus diskutiert.

Rettig und Präsident Walther Seinsch müssen sich nicht nur um einen neuen Trainer bemühen, auch die vereinsinterne Stimmung ist renovierungsbedürftig. Rettig spricht von einer "Achterbahn der Gefühle", die der Klub durchlebte, seit Hörgl nach der 2:4-Pleite bei Borussia Mönchengladbach am vergangenen Freitag erstmals seinen Rücktritt - noch vergeblich - angeboten hatte. "Schwierig" nennt er die Lage, nachdem er erfolglos versucht hat, den Coach umzustimmen. Die Reaktionen der Spieler auf Hörgls Abschied lassen ebenso einigen teaminternen Gesprächsbedarf vermuten. "Eben lagen wir uns noch in den Armen und plötzlich saßen wir mit hängenden Köpfen da", sagte Kapitän Sven Neuhaus über die Stimmung in der Kabine, als die Profis über den Schritt informiert wurden. "Es herrschte Entsetzen, damit hatte keiner gerechnet", meinte Stürmer Marco Vorbeck. "Ich bin schockiert", ergänzte Uwe Möhrle, der mit dem 2:0 (49.) nach Roland Benschneiders Führungstor (43.) den Sieg gesichert hatte.

Auf den neuen Trainer wartet also einige Arbeit, zumal die Ansprüche nach der starken vergangenen Saison mit Rang sieben nicht eben gesunken sind. "Es ist einfach so, dass der Klub in das erste Drittel der Liga gehört. Und in ein paar Wochen ist der Spatenstich für das neue Stadion...", gab Hörgl seinem Nachfolger schon mal mit auf den Weg. Die Qualität in der Mannschaft aber stimme, er selbst sei überzeugt gewesen, "aus dem Tabellenkeller herauszukommen. Aber mein Akku ist einfach leer."

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