Julian Nagelsmann, der Trainer der TSG Hoffenheim, frohlockte bereits, dass der ja nun viel eher bei Borussia Dortmund läge. Dort ist es der Anspruch, in der Champions League zu spielen, in Hoffenheim bislang nur ein heimlich gehegter Wunsch. Und am Samstag geht es genau darum: um Tabellenplatz drei, um die Zulassung für die Königsklasse in der kommenden Saison. Einen Punkt liegt der BVB hinter dem Konkurrenten in der Tabelle. Bei drei noch ausstehenden Spielen hat er mit einem Sieg am Samstag alles selbst in der Hand.
Genau deshalb ist Dortmunds Trainer Thomas Tuchel auch durchaus entspannt. Vom Eindruck her. Trotz des Drucks. Er pflichtet seinem Kollegen sogar in gewisser Weise bei. "So groß ist der Druck für Hoffenheim nicht, ist er ja eigentlich nie. Der Druck ist für uns in Dortmund immer höher als in Hoffenheim. Aber das ist nichts, was ein Vorteil oder Nachteil wäre." Im Gegenteil. Tuchel verweist darauf, dass die Ansprüche beim BVB vom ersten Tag der Saison an stets die höchsten sind. "Wir beweisen doch sowieso ständig, dass wir damit umgehen können. Der Druck ist die ganze Zeit da. Wir fühlen uns wohl damit, wir wissen was wir können und wir haben immer abgeliefert."
Von dem Konkurrenten redet er in den höchsten Tönen. "Das ist ein sehr guter Trainer mit einer sehr guten Mannschaft. Das in Kombination ergibt das, was wir sehen. Sie stehen verdient dort, wo sie stehen." Einen Punkt vor dem BVB. Tuchel warnt aber auch, sich nicht nur auf dieses Spiel zu konzentrieren und es nicht höher zu hängen als es ist. "Selbst wenn es uns gelint sie zu schlagen, bleibt es ein schwerer Weg."
Zumindest personell kann der Trainer wieder auf das zuletzt angeschlagene Personal zurückgreifen. Kapitän Marcel Schmelzer und Abwehrchef Sokratis, die am Donnerstag das Training ausließen, sind einsatzfähig. Erik Durm, der das Training gestern abbrach, fällt allerdings mit Rückenbeschwerden aus. Sebastian Rode, zuletzt verletzt, wird wieder im Kader stehen. André Schürrle und Marc Bartra befinden sich im Lauftraining.