"Wir begrüßen auch recht herzlich die Fans im Gästeblock", amüsierte sich der MSV-Stadionsprecher Stefan Leiwen vor der Partie gegen die Reserve des FSV Mainz 05. In der Tat - der Block war komplett leer. Die Meidericher sind in der 3. Liga angekommen. Was im vergangenen Jahr noch undenkbar war, wird nun zur Realität: Knapp 11.500 Duisburger waren da, maximal vier oder fünf Fans der Rhein-Mainer, die sich während der Begegnung in die Schauinsland-Reisen-Arena verirrten. Dieses Bild wird sich den Zebras wohl noch einige Male bieten.
Union muss hier erst einmal bestehen. Wir wollen zu Hause ein Macht werden.
Andreas Wiegel (MSV Duisburg)
Nicht aber am kommenden Sonntag (15:30 Uhr). Denn dann gastiert Union Berlin in Duisburg. Der Zweitligist kommt im Zuge des DFB-Pokals ins Ruhrgebiet. Es darf also mit einer vollen Hütte gerechnet werden. Die Akteure des MSV bemühen sich währenddessen um Understatement: "Der DFB-Pokal ist ein Bonus für uns", offenbart Andreas Wiegel.
Der 25-Jährige konnte auf Grund schwerer Verletzungen in der letzten Saison nicht gegen die Hauptstädter spielen. Dort traf der MSV noch in der 2. Bundesliga auf die Berliner - und gewann vor heimischer Kulisse mit 2:1 (0:0). Der Erfolg gab damals den Startschuss für eine fulminante Aufholjagd, welche bekanntlich erst in der Relegation gegen die Würzburger Kickers eine jähes Ende nahm. Im Spiel gegen Union trafen Stanislav Iljutcenko, per Fallrückzieher, und Nico Klotz. Beide könnten auch am kommenden Sonntag wieder mit von der Partie sein.
Ohnehin fühlen sich die Meidericher gut gewappnet. Wiegel will die Arena in eine Festung verwandeln: "Union muss hier erst einmal bestehen. Wir wollen zu Hause ein Macht werden." Auch Kingsley Onuegbu glaubt an eine Chance: "Im Pokal ist alles möglich. Klar sind sie der Favorit, aber wir spielen zu Hause und haben unsere Fans im Rücken. Wenn wir einen guten Tag erwischen, können wir gewinnen." Der Nigerianer vertraut auch auf Trainer Ilia Gruev: "Wir werden Union analysieren und hoffentlich eine Schwachstelle finden. Ich bin mir sicher, dass der Trainer eine Lösung finden wird, um den Gegner zu knacken."