Und so wählte er am vergangenen Samstag nach seinem Blitz-Hattrick gegen Mönchengladbach (drei Tore in 14 Minuten) den forschen Schritt durch die Mixedzone und fügte fast ein wenig nachdenklich an: „Heute möchte ich nichts sagen.“
Verständlich, denn der 27-jährige Stürmer traf zuletzt am 30. Oktober gegen St. Pauli und lief seitdem dem „Abschlussglück“ ein wenig hinterher. Schon machte sich das Wort Krise in Verbindung mit seinem Namen breit. Doch Terodde ließ sich nicht aus der Ruhe bringen: „Ich habe keine Krise!“ Und doch erhielten diese Spekulationen reichlich Nährboden. Denn drei Mal saß Terodde im Dezember auf der Bank und fehlte dann verletzungsbedingt auch zum Jahresabschluss in Duisburg. Terodde: „Das ist Vergangenheit, darüber mache ich mir keinen Kopf.“
Und fehlte ihm das dringend benötigte Erfolgserlebnis noch gegen Stuttgart und Hertha BSC, so zeigte sich beim gebürtigen Bocholter schnell, wie wertvoll er ist, wenn plötzlich der Knoten platzt. Sein „Stocher-Tor“ gegen Sommer war wie ein Befreiungsschlag. Und da passte es ins Bild, dass er sogar noch den fünften Treffer durch Eisfeld vorbereitete. Jetzt kann man darauf wetten, dass Simon Terodde sich zum Start in gut zwei Wochen in Bestform präsentieren wird. Vielleicht sogar an der Seite von Peniel Mlapa. Der Versuch am Dienstag in Leverkusen erscheint fortsetzungsfähig. Schließlich hat das Angriffsduo ganz unterschiedliche Qualitäten. Terodde als Strafraumspieler könnte von den Tempo-Flügelläufen Mlapas profitieren. Und auch umgekehrt würde die Konzentration der Abwehrspieler auf Terodde seinem Kollegen freie Räume bescheren.
Auch wenn Terodde in Leverkusen eine Großchance neben das Tor setzte, die Formkurve zeigt steil nach oben. Auch privat läuft alles nach Plan. Während des Trainingslagers verriet der Stürmer: „Meine Ehefrau Laura bringt, Stichtag ist der 15. Februar, unsere Tochter zur Welt. Ich hoffe, dass ich, wenn es soweit ist, nicht gerade in Nürnberg bin. Denn genau an diesem Tag bestreiten wir dort ein Meisterschaftsspiel.“
Terodde ist in seiner Profizeit gereift. Er frisst auch mal den Ärger beim Training in sich hinein und ignoriert mit einem Schmunzeln seit 18 Monaten alle Meldungen, die ihn fast wöchentlich mit einem Erstligisten in Verbindung bringen. Sein Lieblingssatz dazu: „Das interessiert mich nicht.“ Dabei kann der Stürmer durchaus auch anders. Und so ist er nach Weihnachten mit drei seiner besten Freunde nach Dublin geflogen, um dort eine dreitägige Pub-Tour zu absolvieren. Terodde: „Das war ein cooler Trip, da haben wir es mal richtig krachen lassen.“
Natürlich gehörte zu dieser „Studienreise“ auch der Besuch eines Konzerts der „Dubliner“ und die Besichtigung der Guiness-Brauerei. Doch das liegt schon einen Monat zurück, und nun steht wieder der Fußball und die Geburt der Tochter in seinem Focus: „Liga-Auftakt, der Pokal und die Geburt werden mich im Februar ganz schön auf Trab halten.“