Gerade einmal drei Wochen ist es her, dass sich ganz Duisburg der zweiten Liga entgegenfieberte. „Endlich wieder da!“ lautete das Motto und die Vorfreude war gigantisch. Doch vom einst lodernden Aufstiegsfeuer ist nach den drei Pleiten kaum noch etwas übrig.
Kein Wunder, schließlich gingen die Zebras immer sang- und klanglos unter. Auch wenn Kaiserslautern, Bochum und vor allem Schalke nicht die Kragenweiten des Aufsteigers sind, ist die Enttäuschung über die Chancenlosigkeit groß. Lettieris größte Sorge ist dabei die wacklige Abwehr: „Dass wir so viele Gegentore kassieren, bin ich nicht gewohnt. Aber Schalke war für uns Lehrmaterial und der Beweis dafür, dass wir mental nicht auf der Höhe sind. Das muss sich schnellstens ändern.“
Nach den verletzungsbedingten Umstellungen gegen Schalke wird der Trainer wieder zu altbewährtem zurückkehren. Rolf Feltscher spielt hinten rechts, Kevin Wolze links. „Rolf hatte bis auf die Situation vor dem 0:1 einen Mann wie Eric Maxim Choupo-Moting im Griff. Das passt“, meint Lettieri und überlegt, Thomas Meißner anstelle des zuletzt schwachen Dustin Bomheuers neben Branimir Bajic in die Innenverteidigung zu stellen.
Weil Martin Dausch gegen Bielefeld wieder dabei sein wird, hat Lettieri im Mittelfeld nun sogar die Qual der Wahl. Gut möglich, dass er in der Zentrale mit James Holland und Tim Albutat agieren lässt, damit Dausch über die bislang brachliegende linke Flanke für Akzente sorgt. „Im Moment sind wir mehr damit beschäftigt, dem Ball hinterherzulaufen. Deshalb ist es natürlich schwierig, nach vorne zu spielen“, weiß Lettieri.
Dass sein Ex-Klub, die Arminia, ebenfalls aus dem Pokal geflogen ist, ist Lettieri egal: „Die Liga ist unser tägliches Brot, nicht der Pokal. Bielefeld hat seine Mannschaft zusammengehalten, mit Fabian Klos den Torschützenkönig der 3. Liga und steht kompakt. Wenn wir aber unsere Stärken ausspielen, werden wir bestehen.“ Vom gesteigerten Erfolgszwang will er aber nichts wissen: „Wir haben jede Woche den Druck, punkten zu müssen, damit wir auf die 40 Zähler kommen, um drinzubleiben.“
Gegen den Mitaufsteiger ist es trotzdem fast schon eine Pflicht zu punkten. Gegen Bielefeld muss der Neuanfang gelingen, sonst droht auch der letzte Funke Hoffnung des einst lodernden Aufstiegsfeuers zu erlöschen.