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Müde KFC-Nullnummer ohne Konrad und Großkreutz

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Der KFC Uerdingen hat am Freitagabend vor 3874 Zuschauern in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena gegen den 1. FC Magdeburg eine Nullnummer hingelegt.

Überraschung zu Beginn: Der wieder genesene Weltmeister Kevin Großkreutz kam in Zivil und nahm nur auf der Tribüne Platz. Auch der nach seinen Verfehlungen nach dem 0:3 gegen Waldhof Mannheim unter der Woche wieder begnadigte Manuel Konrad stand nicht im Kader des Drittligisten. KFC-Interimscoach Stefan Reisinger sagte, dass er Konrad aus der Schusslinie nehmen wollte, weil in den letzten Tagen viel auf ihn eingeprasselt sei. „Und Kevin war noch nicht bei 100 Prozent“, erklärte Reisinger.

Er vertraute im Wesentlichen der Elf, die beim SV Meppen einen 2:1-Erfolg eingefahren hatte. Allerdings verpassten es die Uerdinger gegen den Ostklub aus Magdeburg, der von einer beeindruckenden Fan-Gemeinde begleitet wurde, nachzulegen.

„Vom taktischen und Spiel gegen den Ball war ich sehr zufrieden“, analysierte Reisinger nach dem Abpfiff. „Wir haben wenig zugelassen. Aber im letzten Drittel habe ich mir viel mehr vorgestellt. Da bin ich auch überhaupt nicht zufrieden. Das war mir bei dem einen oder anderen viel zu wenig.“

In der ersten Hälfte taten sich die Hausherren lange schwer gegen den Auswärtsspezialisten aus Magdeburg, der zuvor keines seiner fünf Spiele in der Fremde verloren hatte. Erst nach einer Viertelstunde kam der KFC besser ins Spiel und hatte in der 16. Minute durch Tom Boere die beste Gelegenheit der ersten Hälfte. Aber der Stürmer schloss aus acht Metern schwach ab und schoss den Magdeburger Torwart Morten Behrens an.

Danach war viel Leerlauf. Von Magdeburg kam nicht viel und Uerdingen, das erst eins der fünf bisherigen "Heimspiele" in Düsseldorf gewinnen konnte, nahm sich eine Verschnaufpause. Erst die letzten zehn Minuten waren sie wieder aktiver. Mehr als ein harmloser Kirchhoff-Kopfball (35.) und ein Schüssschen von Patrick Pflücke (36.) brachte Uerdingen aber nicht zustande. Viel zu selten kam der kriselnde Drittligist in die Box. Und wenn es dann mal schnell ging, stimmte oft der letzte Pass nicht.

Das galt auch für den zweiten Durchgang. Die Magdeburger, die offenbar früh mit dem einen Zähler zufrieden waren, hatten kaum Probleme im eigenen Strafraum. Nochmal fand Kirchhoff mit einem scharfen Kopfball nach einer Ecke nach genau einer Stunde in Behrens seinen Meister. Dann scheiterte Boere aus spitzem Winkel mit einem Nachschuss am Außennetz (76.) – Uerdingen drückte jetzt bis zum Schluss, aber oft ohne die zündende Idee. Und muss froh sein, in der Nachspielzeit nicht noch das 0:1 kassiert zu heben. Jürgen Gjasula hatte den Sieg für Magdeburg auf dem Fuß, setzte den Freistoß nach einem Foul von Assani Lukimya aus 20 Metern aber knapp über das Tor.

„Es war ein wahnsinnig intensives Spiel, in dem alle auf Anschlag gegangen sind. Insgesamt war das aber sicher kein gutes Drittligaspiel“, meinte auch Magdeburgs Trainer Stefan Krämer. Der Ex-Krefelder war mit seiner Mannschaft nicht zufrieden. „Wir waren in Ballbesitz richtig schlecht“, gab er zu. „Man macht gegen uns nicht leicht ein Tor, aber das war eines der schlechtesten Spiele, seit ich Trainer in Magdeburg bin.“

Der KFC Uerdingen verpasste durch das Unentschieden auch die Möglichkeit, einen Satz nach oben zu machen und bleibt nach dem Auftakt des 11. Spieltags zunächst Vierzehnter. Magdeburg verharrt auf Rang sieben. Aber immerhin konnte der KFC nach zuletzt drei klaren Heimpleiten gegen den FC Ingolstadt, Eintracht Braunschweig und Mannheim wieder mal einen Punkt aus der Landeshauptstadt mit an die Grotenburg nehmen.

Positiv ausgedrückt: Reisinger scheint der Mannschaft die Stabilität zurückzugeben. Die Defensive steht wieder. Und das ist angesichts der sportlich immer noch angespannten Situation und den turbulenten letzten Wochen sicher ein Fortschritt. Mühsam ernährt sich eben das Eichhörnchen – auch wenn es im Kostüm eines Grotifanten steckt.

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