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Schweigen war gestern!

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Jetzt hat es auch den körperlosen Ballsport Volleyball erwischt. Vielleicht nicht zum ersten Mal, jedoch zum ersten Mal, dass hierüber überregional berichtet wurde. Zu hören und zu lesen war, dass es am Rande eines Volleyballspiels in Griechenland zu schweren Ausschreitungen gekommen sei. So genannte Fangruppen beider Vereine hätten sich einen regelrechten Krieg geliefert, wobei in den Raum gestellt wurde, ob es sich bei den Beteiligten nicht um so genannte Fußballfans handele. Sind doch die Anhänger der Klubs für ihre außergewöhnliche Rivalität weithin berüchtigt.

Trotz dieses erschreckenden Vorfalls – eine Person starb an den Folgen der Auseinandersetzung – schien mir die Meldung fast eine Randnotiz zu sein. Schließlich wurde in den darauf folgenden Tagen nichts weiter über mögliche Konsequenzen verlautbart oder über Reaktionen bekannt. Offensichtlich ist das Berichten über Gewalttaten somit inzwischen in die Tagesordnung übergegangen und wird selten als etwas Besonderes betrachtet. Und siehe da: so ist es! Täglich erreicht uns eine Vielzahl von Meldungen über Gewaltverbrechen. So ist es nur natürlich, dass wir mit der Zeit abstumpfen und diese oder ähnliche Ereignisse als Normalität beiseite legen, so, wie es wohl auch eine Reihe Journalisten praktizieren. Das Thema Gewalt im Sport scheint zurzeit nicht ganz so angesagt zu sein. Ganz im Gegensatz zu Rassismus und Diskriminierung im Sport und in der Gesellschaft. Wenn ich es richtig einschätze, so werden nun aber endlich effektive Projekte ins Leben gerufen, die in der präventiven Arbeit alle drei Bereiche einschließen. Und das ist gut so, schließlich ist eine diskriminierende Haltung oftmals der Auslöser für gewalttätige Handlungen. Wobei wir uns darüber im Klaren sein sollten, dass bei dem Begriff »Gewalt« nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gewalt eingeschlossen ist.

Hoffen wir darauf, dass das ständige Verharmlosen der Situation der Vergangenheit angehört und sich die Sportpolitik ihrer Verantwortung stellt. So, wie auch wir uns im Alltag gegen Diskriminierung, Rassismus und Gewalt aussprechen müssen. Schweigen war gestern!

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