Ob dieses Spiel einen Sieger verdient hatte? Wohl eher nicht. Schalke in der ersten Halbzeit irgendwo, aber scheinbar nicht auf dem Platz. Fehlpass-Festival, Ballannahmen gehen in die Hose – Abwehr schwimmt. Die erste Halbzeit war nicht schön anzusehen, obwohl wir zwei richtig gute Gelegenheiten hatten. Julian Draxler scheiterte an dem starken Starke und Huntelaar lupft frei vor dem Hoffenheimer Schlussmann über das Tor. Das war es leider aber auch mit den Angriffsbemühungen der zweitbesten Bundesliga-Offensive.
Der überraschend ins Tor zurückgekehrte Lars Unnerstall sorgte in den ersten 45 Minuten für den Aufreger. Er foult Schipplock im Strafraum, der Schiedsrichter pfeift – Elfmeter! Ziemlich fragwürdig die Kiste. Ich denke, dass der Elfmeter keiner war. Schipplock lässt sich schon vorher fallen. Unnerstalls unorthodoxer Klärungsversuch verleitete den Referee wohl zum Pfiff – welcher Keeper grätscht denn bitte in DER Situation? Im Strafraum darf er schließlich die Hände benutzen. Anyway, Salihovic schießt den Elfer unglaublich schwach. Sein Glück war es, dass Unnerstall sich die falsche Ecke ausgesucht hat. 1:0 Führung für die Hopp-Truppe.
In der zweiten Halbzeit kam Königsblau wesentlich besser ins Spiel. Ich persönlich fragte mich, warum Huub Stevens Teemu Pukki nicht mitgenommen hat? Ist er verletzt? Hat er nicht gut trainiert? Eine Information dazu war nirgends zu finden, merkwürdig. Nachdem Jefferson Farfan eine hundertprozentige Chance liegen lässt und Huntelaar die Pille an die Latte nagelte, war es der eingewechselte Chinedu Obasi, der den nächsten Aufreger besorgte. Er vernascht Außenverteidiger Beck und fliegt über dessen Knie. Er nahm das Geschenk des deutschen Nationalspielers dankend an und holte den nächsten Elfer raus. Der Ball schlägt links unten ein, Huntelaar - mit Tor 23 in der Liga – ist nun mit Mario Gomez Führender der Torjägerliste.
Man merkte den Jungs schon an, dass sie platt waren. Körperlich und geistig nicht auf der Höhe. Vor allem in der ersten Halbzeit. Vielleicht hätte Huub einigen eine Pause geben können. Nun folgt das schwere Spiel im „San Mames“ in Bilbao. Dort heißt es alles zu geben. Für die mitreisenden Fans, sich selbst, die Bundesliga und vielleicht ja für ein Wunder…