Fangen wir mit dem positiven Aspekt an diesem Spiel an: Keiner hat gepfiffen. Das war’s dann aber auch schon. Der Rest war ein einziger Horrorstreifen zur frühen Abendstunde. Was die Mannschaft da abgeliefert hat, war unter aller Sau. Es bedarf einiges, bis ein Horst Heldt, der sich letztes Wochenende noch schützend vor die Mannschaft warf, sein Team kritisiert. „Wir haben Gladbach zu Toren eingeladen. Der Trainer hat es kurz und knapp gesagt. Wenn du undiszipliniert bist und dich nicht daran hältst, was der Trainer vorgibt, bringst du dich selbst in Schwierigkeiten.“ Was Teile der Fans am letzten Spieltag zu Unmutsbekundungen brachte, öffnet nun auch dem Manager die Augen.
Aber auch Huub Stevens rechnet mit seinen Versagern ab. „Wenn einige so über den Platz laufen wie heute, sind sie es nicht wert, bei Schalke zu spielen.“ Rumms! Die Verantwortlichen sind stinksauer. Aber genauso die Fans. Jedem blieb gestern sein köstliches Bier im Halse stecken. In der FC Schalke 04 Fan-Community auf facebook sind die Anhänger mächtig angefressen. „Das war Verrat an den Fans, oh Gott, oh Gott“, schrieb Rainer Jaques.
Die Empörung über diese Niederlage ist allerorts zu spüren. Die Fans sind nicht nur enttäuscht, denn mit Enttäuschungen können sie einfacher umgehen als mit solch einer Niederlage – sie sind sauer. „Wie immer wenn‘s drauf ankommt. Keiner hat die Eier in der Hose, um alle wachzurütteln. Wenn man gegen so einen Gegner spielt, dann muss man doppelt so viel laufen und kämpfen. Das war Altherren-Fußball, ihr Feiglinge“, übte Heinz Hoff harsche Kritik.
Die Aufstellung von Huub Stevens war gewagt. Aber sie war vollkommen richtig! Mit den Worten „der Trainer hat sicherlich nicht gesagt, dass wir den Gegenspielern viel Platz lassen sollen. Wir haben es Gladbach zu leicht gemacht“, kritisierte Horst Heldt die mangelnde Disziplin der jungen Mannschaft. Schalke 04 hat erneut eine katastrophale erste Halbzeit gespielt. Das zieht sich leider durch die gesamte Saison. Gegen einen sehr gut aufgelegten Gegner, wie es die Borussia war und ist, entscheidet sich ein Spiel dann ab Minute eins. Einzelne Spieler zu kritisieren wäre der völlig falsche Ansatz. Die komplette Mannschaft hat gestern versagt.
Noch ein Nachtrag zur Einzelkritik: Der zwölfte Mann verdient die Note 1+. Der Support der mitgereisten Schalker war überragend. Das Schalker Team ist nun in der Bringschuld…