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VfL-Blog: Schluss mit dem Altherren-Fußball
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Die neue Saison in der Zweiten Bundesliga ist gerade mal einen Spieltag alt und schon haben wir VfL-Fans wieder die erste Ernüchterung zu verdauen.

Die schönen Ergebnisse der Vorbereitung hatten mal wieder keinen Aussagewert. Natürlich war am letzten Montag nicht alles schlecht und in Düsseldorf hängen die Trauben höher als anderswo. Die Defensivleistung war in Ordnung und mit Lukas Sinkiewicz haben wir hier einen neuen Hoffnungsträger. Seine Ruhe und Abgeklärtheit wird unserem Spiel gut tun und ich bin mir sicher, dass wir mit ihm auch wieder mehr Verteidiger-Tore bei Standardsituation machen werden. Natürlich ist er beim Gegentor nicht regelwidrig geschubst worden, wie die Fernsehbilder beweisen, und er war etwas zu weit vom Mann entfernt. Normalerweise wäre der Ball aber auch am Düsseldorfer Rösler vorbeigesegelt, wenn dieser nicht den Zirkus in die Stadt geholt hätte. Insofern kein Vorwurf an Lukas.

Die Darbietung in der Offensive hat mir aber Sorgenfalten ins Gesicht getrieben. Unser Trainer wird richtigerweise sagen, dass wir erst am Beginn der Saison sind. Dennoch musste man hier nach der Vorbereitung und den Lehren der letzten Saison mehr erwarten dürfen. Bereits im letzten Blog hatte ich mir einen Kreativspieler mehr fürs Mittelfeld gewünscht und die Last auf Mimoun Azaouagh in punkto Spielgestaltung als zu groß empfunden. Jetzt ist Mimoun verletzt und nichts läuft.


Unser defensives Mittelfeld steht zwar gut, nimmt an der Spielgestaltung und dem schnellen Spiel nach vorne aber kaum teil. Andreas Johansson stopft die Löcher, „Dabro“ dreht seine Kreisel und Faton Toski ist bemüht, aber in den entscheidenden Umschaltsituation häufig zu langsam. Der eingewechselte Christoph Kramer machte dagegen auf Anhieb einen guten Eindruck und ich bin gespannt, ob er nicht in Kürze einen unserer etablierten Defensiven verdrängen wird.

Weiter vorne sah es in Düsseldorf schlechter aus. Bei Slawo Freier haben mir die ersten Minuten ein wirklich gutes Gefühl gegeben. Er wirkte spritzig, durchsetzungsstark und motiviert. Das hat sich allerdings schnell gelegt und es wurde erneut deutlich, dass er zwar schnell auf den Beinen, aber bisweilen zu langsam in seinen Entscheidungen ist. Im Strafraum werden Bälle angenommen und umgehend verloren anstatt sie direkt zu verwerten oder er geht regelmäßig ins Dribbling, wo er besser abspielen müsste. Hoffentlich findet Slawo als einer unserer großen Sympathieträger schnell in die Spur.

Zu Deniz Berger braucht man im ersten Pflichtspiel für den VfL eigentlich nicht viel zu sagen. Es klappte nichts und er war zudem übermotiviert. Über die gelb-rote Karte kann man zwar streiten, aber so ganz realitätsfremd waren die Entscheidungen des Schiedsrichters auch nicht. Bei der ersten gelben Karte muss er einfach auf den Beinen bleiben anstatt sich vor den Gegenspieler zu legen und bei der zweiten kommt er mit mehreren Metern Anlauf. Er lernt hoffentlich daraus und genießt zudem als Neuzugang noch „Welpenschutz“.

Neben den schlechten Einzel-Leistungen in der Offensive stellte sich in Düsseldorf auch mal wieder die Frage nach dem richtigen System. Zwar hatte Mirkan Aydin einen schlechten Tag erwischt, aber er musste auch viel zu weite Wege gehen. Wenn er sich dann mal außerhalb des Strafraums den Ball erkämpft und schön auf dem Flügel durchgesetzt hatte, war in der Mitte kein Abnehmer für seine Flanke zu finden. Mein Sitznachbar im Stadion sagte immer wieder, dass der Aydin doch seine Flanken nicht auch noch selber reinmachen könne. Hier ist der Trainer gefordert. Entweder wir spielen mit zwei Spitzen oder wir haben im Mittelfeld Leute, die in der Manier eines Michael Ballack in diese Bälle hineinstoßen. Außer Giovanni Federico sehe ich so einen Spieler bei uns allerdings nicht, so dass man doch das System bemühen müsste.

Abschließend noch ein paar Worte zu Björn Kopplin. Defensiv kann man ihm überhaupt keinen Vorwurf machen und er hält seine Seite konstant dicht. Was er in Düsseldorf offensiv allerdings mal wieder an Flanken verballert hat, geht auf keine Kuhhaut. Jetzt hat er allein bei uns über ein Jahr Zeit gehabt, dieses zu üben, und die Dinger werden dennoch in schöner Regelmäßigkeit hinters Tor oder als Mondbälle in den Strafraum geschossen. Es muss doch möglich sein, diese Situationen regelmäßig im Training zu üben. Ich wünsche mir hier endlich den nächsten Schritt in der Entwicklung von Björn Kopplin, zumal wir in der Mitte mit Mirkan Aydin und Daniel Ginczek dankbare Abnehmer hätten.

Damit sollte das Thema Düsseldorf beendet sein. Heute hat unsere Mannschaft die Chance zur Wiedergutmachung gegen Frankfurt. Ich hoffe, dass unsere Jungs den Fans ein gutes Spiel, viele Torraumszenen und schöne Spielzüge bieten, damit wir optimistisch in die kommenden Spiele gehen können. Glück Auf!!

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