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Ede Zimmermann hätte eindringlich gewarnt

S04-Blog: Ede Zimmermann hätte eindringlich gewarnt
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Die Lage wird von Spieltag zu Spieltag brisanter, das Prinzip Hoffnung gerät ins Wanken, auch gegen Gladbach hat es für Königsblau nicht zu einem Sieg gereicht.

Das hart erkämpfte Pünktchen vom letzten Wochenende bedeutet faktisch Heimpleite Nummer drei in Folge. Der Blick auf die Tabelle wird zur Mutprobe. Kleine Hochrechnung gefällig? Sollte der FC Schalke 04 seine Zählerquote „vier aus sechs“ nicht dramatisch verbessern können, stünde am Ende dieser Spielzeit der Abstieg. Langsam aber sicher entwickelt der Saisonverlauf einen hochgradig gewöhnungsbedürftigen Charme, unangehme Derbyniederlagen inklusive.

Verwackelte Bilder von heimkehrenden „Derbyhelden“, die auf den Schultern hemmungslos jauchzender Fans im Fackelmarsch die Strobelallee rauf und runter getragen wurden, haben allerdings für eine gewisse Erheiterung gesorgt. Lächerliche fünf Jahre liegt der letzte Erfolg unserer Nachbarn auf Schalke nämlich gerade erst zurück. Königsblaue leben in zeitlichen Kategorien anderen Ausmaßes. Da darf man sich über die offensichtlich arg begrenzte Leidensfähigkeit des schwattgelben Anhangs schon etwas gönnerhaft amüsieren. Niedlich, wirklich niedlich!

Kohle unter unseren Füßen - der Schalke-Fanblog:

Das erste Spiel „seiner“ Schalker hat Thorsten Lueg 1972 in der alten Glückauf-Kampfbahn verfolgen können - und dann auch noch gleich das legendäre Pokalhalbfinale gegen den 1.FC Köln. Seit dieser Zeit hat er fast sämtliche Heimspiele des S04 vor Ort miterlebt. Ein Dauerkartenplatz in der VELTINS-Arena und der Besuch möglichst vieler Auswärtspiele runden die nackten Zahlen seines heutigen Fanlebens ab. Doch seine Vita weist Unstimmigkeiten auf. Im äußersten Nordwesten Dortmunds geboren, nur wenige Kilometer Luftlinie vom Borsigplatz entfernt zur Penne gegangen, das Geld fürs Studium als Taxifahrer auf den nächtlichen Straßen der Westfalenmetropole verdient, ist die verbotene Stadt für den heute in Essen lebenden Revierbürger stets die heimatliche Scholle geblieben - aber auch der beste Grund, mit ganzem Herzen königsblau zu denken und zu träumen. Einen größeren Beweis für seine Liebe zum FC Schalke 04 kann es nicht geben!

Damit ist das Derby dann aber auch endgültig abgehakt. Außerdem haben wir größere Sorgen, als den temporären Verlust der Vormachtstellung im Revier zu beklagen. Dazu gehört, dass sich weite Teile des Arenapublikums mächtig über den Leisten gezogen fühlen müssen, wenn sie am Mittwochabend ihre per Topzuschlag teuer bezahlten Plätze beim Spiel gegen Lissabon einnehmen werden. Schließlich könnte jemand neben ihnen sitzen, dem seine Eintrittskarte durch die glückliche Fügung einer panikartigen Schlussverkaufsaktion zum Spottpreis nachgeschmissen wurde. Zum besseren Verständnis: Die Preistreiber in der Vorstandsetage des S 04 hatten nicht ins realitätsfremde Kalkül gezogen, dass ihre Wucherpolitik jemals die Peinlichkeit einer nur mäßig gefüllten Arena zur Folge haben könnte. Was lag da näher, als die misslungene Kür mit einer akrobatischen Rolle rückwärts zum Abschluss zu bringen und die Restkontingente wacker für symbolische 25 Euro rauszuhauen? Ich werde jedenfalls den Teufel tun und künftig noch einmal zu Saisonbeginn ein Dauerkartenpaket buchen, vor dem Ede Zimmermann zu Lebzeiten wegen dreister Bauernfängerei eindringlich gewarnt hätte! Vielleicht sollte es der Schalker Vorstand Peters beim nächsten Job als Tarifmodellverkäufer eines Telefonanbieters versuchen. Ich halte ihn jedenfalls für ausgesprochen geeignet.

Trotzdem will ich den heutigen Blog versöhnlich ausklingen lassen. Denn wie ich am vergangenen Samstag in der Donnerhalle feststellen konnte, war es auf einmal wieder da, dieses unvergleichliche „Schalkegefühl“. Ovationen für eine Mannschaft, die bis dahin alle Erwartungen unerfüllt gelassen hatte. Beifall für Kampf und Einsatz, obwohl das Unentschieden eher einer Niederlage gleichkam. Heute Abend folgt der nächste Schritt. Und wenn am Ende dann doch kein Sieg dabei herauspringen sollte, wissen wir wenigstens, was die Stunde geschlagen hat. Dann müssten wir eben mal wieder Zeiten durchleben, die uns Schalkern alles andere als fremd sind.

Das Band zwischen Fans und Verein können diverse Fehlbesetzungen im Management niemals zerschneiden – auch wenn sie sich die allergrößte Mühe geben.

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