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Fehlende Entschädigung: Oberligist schreibt Brandbrief an DFB

Um Nationalspieler Robin Koch ist ein Transferstreit entbrannt.
Um Nationalspieler Robin Koch ist ein Transferstreit entbrannt. Foto: getty
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Nach dem Wechsel von Robin Koch zu Leeds United wartet Eintracht Trier immer noch auf eine Ausbildungsentschädigung. Der Verein hat in einem Brief an den DFB seinem Ärger Luft gemacht.

Seit dem vergangenen Sommer spielt Robin Koch in der englischen Premier League für Leeds United. Der Aufsteiger verpflichtete den deutschen Nationalspieler damals für rund 13 Millionen Euro vom SC Freiburg. So weit, so gut. Doch Kochs frühere Vereine warten immer noch auf ihre Ausbildungsentschädigung. Deshalb hat Oberligist Eintracht Trier nun einen Brief an DFB-Präsident Fritz Keller geschrieben, in dem er auch auf die ungleichen Strukturen auf nationaler und internationaler Ebene aufmerksam macht.

In dem Brief kritisiert der ehemalige Zweitligist, dass Kochs Jugend- und Ausbildungsvereine SV Dörbach und eben Eintracht Trier bei einem Wechsel innerhalb der Bundesliga keinen Cent Ausbildungsentschädigung erhalten hätte. Koch spielte zwischen 2009 und 2015 für die Moselstädter, ehe er zum 1. FC Kaiserslautern wechselte. "Was stellt einen internationalen Wechsel, bei dem die Vereine von den Zahlungen profitieren, rein objektiv und im Sinne des propagierten Solidaritätsgedanken über einen Wechsel nach Leipzig, Dortmund oder Gladbach? Was rechtfertigt eine Ausbildungsentschädigung auf internationaler Ebene gegenüber der nicht vorhandenen auf nationaler Ebene?", heißt es in dem Schreiben an den DFB.

Eintracht Trier stünden 290.000 Euro zu

Bereits beim Wechsel Kochs von Kaiserslautern nach Freiburg für rund vier Millionen Euro erhielten die Trierer lediglich eine Entschädigung von 16.000 Euro - und laut des Schreibens erst nach mehrfacher Aufforderung. "Selbstverständlich sind wir froh über gezahlte Ausbildungsentschädigungen in jeder Höhe und können auch jeden Betrag zur Weiterentwicklung unserer Jugend verwenden. Dessen ungeachtet muss bereits an dieser Stelle hinterfragt werden, wer für diese aus unserer Sicht völlig ungerechte Aufteilung die Verantwortung trägt. Denn gemessen an der Ausbildungszeit werden hier kleine Vereine nicht belohnt, sondern übergangen. Es liegt ein drastisches Missverhältnis vor", betonen die Verantwortlichen der Eintracht. Der DFB handele in diesem Fall konträr zu dessen "Masterplan 2024", bei dem insbesondere Amateurvereine gestärkt werden sollen.

Bleibt der Ärger mit Leeds United. Auf internationaler Ebene existiert ein FIFA-Solidaritätsmechanismus, der der Eintracht nach eigenen Angaben 2,25 Prozent der gezahlten Summe an Aufwandsentschädigung einbringen soll. Das wären rund 290.000 Euro - für einen Oberligisten jede Menge Geld. Auch Kreisligist SV Dörbach stünden 32.000 Euro zu, Kaiserslautern wartet offenbar noch auf 130.000 Euro für die Ausbildung von Koch. Eine erste Rate, die am 1. Oktober 2020 fällig gewesen wäre, ist bis heute nicht eingetroffen. Die Trierer haben deshalb nun rechtliche Schritte angekündigt - und nehmen zugleich den DFB auch auf dieser Ebene in die Pflicht: "Was tut der DFB, in Zusammenarbeit mit UEFA und FIFA dagegen, dass solche Fälle in Zukunft ausgeschlossen sind? Was tut der DFB, was gedenken Sie hinsichtlich der bestehenden Regelungen auf nationaler Ebene zu tun, diese bestehenden, ungerechten Vorteilsmechanismen zu beenden?"

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