[article=517354]Bereits im ersten Teil des Interviews hat Jörn Nowak der RevierSport-Redaktion Rede und Antwort gestanden. Hier folgt Teil zwei.[/article]
In Teil zwei des großen RevierSport-Interviews haben wir mit RWE-Sportdirektor Jörn Nowak (34) über das Thema Vertragsverlängerungen, die Breite des Kaders, Sandro Plechaty und die Marschroute für die kommenden Partien gesprochen:
Jörn Nowak, nach der Saison enden einige Verträge. Laufen aktuell schon Gespräche über mögliche Vertragsverlängerungen?
Wir beschäftigen uns momentan hauptsächlich mit der aktuellen Saison und warten ab, wo wir am Ende landen werden. Deswegen sind die Vertragsgespräche aktuell weitestgehend auf Eis gelegt. Es gibt einige Verträge, die sich im Aufstiegsfall automatisch verlängern werden. Sollten wir weiter in der Regionalliga bleiben, laufen mehr Verträge aus, als wenn wir aufsteigen würden. Es braucht sich aber kein Fan Sorgen machen, dass wir im Sommer einen totalen Umbruch haben werden. Die Mannschaft hat über weite Strecken der Saison überzeugt und gute Leistungen gezeigt. Die Spieler haben es jetzt selbst in der Hand, sich für neue Verträge zu empfehlen. Unter Druck zu performen, ist eine Frage der Qualität.
Zum Thema Vertragsverlängerungen: Es gibt die These, dass die Spieler extra schwächer spielen, weil sie keine Verträge für die 3.Liga bekommen würden. Was sagen Sie zu solchen Aussagen? Das ist völlig aus der Luft gegriffen. Unsere Spieler wissen ganz genau, dass wir keinen Vertrag für die Regionalliga verlängern, den wir für die 3.Liga nicht verlängern würden. Entweder, wir sind von einem Spieler überzeugt und gehen den Weg gemeinsam weiter, oder eben nicht. Das handhaben wir unabhängig von der Ligen-Konstellation.
Vor der Saison wurde von dem breiten Kader geschwärmt. Es gibt jedoch Spieler, die bisher kaum oder gar nicht berücksichtigt wurden und sich nicht durchsetzen konnten. Wie bewerten Sie heute die Breite des Kaders?
Wir haben einen starken und breiten Kader. Aber: Je länger ein Spieler nicht spielt, desto schwieriger wird es für ihn, wieder in den Rhythmus zu kommen. Dann ist es ganz normal, dass Selbstvertrauen und Spielfitness fehlen. Diese Faktoren kommen nur über Spielpraxis. Wir sind aber schon die ganze Saison in einer Situation, in der wir gewinnen müssen und keine Experimente machen können. Durch die ganzen Englischen Wochen hatten wir zudem selten die Möglichkeit, Testspiele durchzuführen, um der zweiten Reihe Spielpraxis zu bieten.
Seit Ende Februar fällt Sandro Plechaty mit einem Knorpelschaden aus. Wann ist mit seiner Rückkehr zu rechnen? Es ist leider so, dass sein Knie noch nicht so weit ist. Wir versuchen es weiter mit einer konservativen Behandlung. Wenn überhaupt, dann wird er erst in den letzten Spielen nochmal zur Verfügung stehen können. Das ist natürlich bitter. Sandro war die Überraschung in der Saison, hat bis zu seiner Verletzung wirklich eine Top-Entwicklung genommen und seine Sache überragend gemacht. Er bekommt von uns jegliche Unterstützung, damit er schnell wieder auf die Beine kommt. Es ist aber eine Verletzung, die Geduld erfordert.
Am Samstag steht das Derby gegen die U23 von Schalke 04 an. Danach folgen wieder zwei Englische Wochen. Wie sieht die Marschroute für die nächsten Partien aus? Die Zielsetzung ist klar: Wir wollen unsere Spiele gewinnen und wieder eine Siegesserie starten. Die Basis dafür ist unsere Heimstärke. Da wollen wir in den verbleibenden sechs Partien die maximale Punkteausbeute holen. Klar ist aber auch, dass wir uns gerade in den Auswärtsspielen wieder deutlich steigern und souveräner auftreten müssen. Dafür muss die Mannschaft alles investieren. Wir haben immer noch die Chance eine sehr gute Saison mit einer überragenden Punkteausbeute zu spielen. Das ist unser Anspruch. Es ist noch ein Viertel der Saison zu spielen. Aktuell müssen wir uns einfach auf unsere Spiele konzentrieren und unsere Hausaufgaben erledigen. Dann werden wir am Ende sehen, wozu es reicht.