Dies verspricht zumindest das angekündigte Teilnehmerfeld. Alles was Rang und Namen hat, das „Who is who“ der Leichtathletik-Szene, hat sich für das Meeting angekündigt.
Dazu gehört nicht nur die nahezu komplette nationale Elite, sondern auch die weltweiten Topstars – angeführt von den dreimaligen Goldmedaillengewinnern von Peking 2008, den Südafrikanern Oscar Pistorius und Hilton Langenhoven. Von den deutschen Startern sind Michaela Floeth, Birgit Kober, Marianne Buggenhagen, Frances Herrmann, Heinrich Popow, Markus Rehm, Matthias Schröder und Wojtek Czyz nur einige Namen. Die IDM gilt ein halbes Jahr vor der Weltmeisterschaft in Neuseeland und zwei Jahre vor den Paralympics in London als eine der bedeutendsten Veranstaltungen des Jahres. Nicht gänzlich überraschend, dafür umso erfreulicher ist von daher auch die Resonanz. „Es ist das beste Meldeergebnis seit mehreren Jahren“, betont Andreas Geist vom Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen (BSNW), und der Geschäftsführer Herbert Kaul fügt hinzu: „Von den Kontinenten ist alles dabei was Rang und Namen hat.“
Für den BSNW und Deutschen Behindertensportverband als Veranstalter sowie Adler Bottrop als Ausrichter bedeutet dies jede Menge Arbeit im Vorfeld der IDM und natürlich auch an den Tagen der Veranstaltung. Rund 120 Helfer dürften an dem Wochenende im Einsatz sein, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Hinzu kommen noch die offiziellen Kampfrichter. Schließlich geht es nicht nur um die nationalen und internationalen Meistertitel, sondern auch um wichtige Rangpunkte in der IWAS Serie 2010 (IWAS: International Wheelchair & Amputee Sports Federation). Sollte eventuell sogar ein neuer Weltrekord aufgestellt werden, muss auch alles den erforderlichen Richtlinien entsprechen. Im vergangenen Jahr schafften gleich zwei deutsche Athleten bei der IDM im baden-württembergischen Sindelfingen eine neue Bestmarke: Mathias Mester und Birgit Kober gelang jeweils der Weltrekord im Speerwurf. Der Leverkusener Mester wird in Bottrop allerdings nicht an den Start gehen können. Der 23-jährige Schützling von der Speerweltmeisterin Steffi Nerius leidet derzeit unter massiven Rückenbeschwerden und musste seinen Saisonstart von daher erst einmal verschieben. Der TSV Bayer 04 Leverkusen ist mit knapp 30 Startern in den Haupt- und Nachwuchswettbewerben der Verein mit den meisten Teilnehmern. In Leverkusen befindet sich zudem der paralympische Trainingsstützpunkt. Aber auch die zweite Leichtathletik-Hochburg in Nordrhein Westfalen, der TV Wattenscheid 01, ist mit einer schlagkräftigen Truppe vertreten. Der Klub dürfte zumindest schon einmal die kürzeste Anreise haben.
Zuletzt fand die IDM 2007 in NRW statt. Ein guter Zeitpunkt für eine neue Ausrichtung. „Als größter Landesverband sind wir immer an solchen Veranstaltungen interessiert. Der Leistungssport ist ein wichtiger Bestandteil unseres Angebots. Solche Gelegenheiten werden von den Athleten dann auch gerne genutzt“, erklärt Reinhard Schneider, Vorsitzender des BSNW. Bottrop hat sich bereits durch die Internationale Leichtathletik-Gala, die seit 2007 stattfindet, einen Namen in der Szene gemacht, nun kommt also mit der IDM ein weiteres Event dazu. Das Jahnstadion bietet sich für Veranstaltungen dieser Art als optimaler Austragungsort an. Von August 2004 bis Juni 2005 wurde die Anlage an der Parkstraße für 1,7 Millionen Euro modernisiert und entspricht seitdem den Anforderungen für internationale Wettkämpfe.
Wichtige Neuerungen sind unter anderem der Bau einer überdachten Tribüne mit über 800 Sitzplätzen, einer achtbahnigen 400-Meter-Tartan-Rundbahn sowie der weiteren erforderlichen Anlagen für Leichtathletik-Wettbewerbe, unter anderem die kombinierte Weit- und Dreisprunganlagen mit zwei Anlaufbahnen. Nach der Fertigstellung der Umbaumaßnahmen diente das Jahnstadion direkt als internationale Wettkampfstätte. Bei den World Games 2005 erfolgte der Start und Zieleinlauf der Orientierungsläufer auf Bottroper Boden. Logisch, dass sich nicht nur die Veranstalter, sondern auch die teilnehmenden Athleten an den Veranstaltungstagen eine anschauliche Kulisse wünschen. Gründe für einen Besuch der IDM gibt es schließlich genug. Leistungen auf höchstem Niveau verspricht allein die Starterliste. Los geht es am Freitag, 11. Juni, um 10 Uhr mit den ersten Wettbewerben im Weitsprung, Kugelstoßen, Speer- und Diskuswurf. Am Samstag stehen vor allem die Sprintdisziplinen im Fokus . Für die Sportler gibt es bei der IDM auch die Möglichkeit, sich bei entsprechender Normerfüllung für die im Januar stattfindende WM in Neuseeland zu qualifizieren.