Knapp ein Monat nach den Internationalen Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Menschen mit Behinderung findet am Freitag, 9. Juli, die mittlerweile schon etablierte Internationale Bottroper Gala statt. Und im vierten Jahr ist den Veranstaltern ein weiterer Durchbruch gelungen. Der Wettbewerb wurde in die Vereinigung der deutschen Meetingveranstalter aufgenommen. Entscheidend dafür ist die hohe Qualität, Internationalität und Stabilität der Gala. Neben diesem besonderen Zeichen der Anerkennung gibt es in diesem Jahr zudem finanzielle Unterstützung vom Regionalverband Ruhr (RVR).
Arnaud Assoumani
Reizvoll ist die Bottroper Gala für die Athleten auch, weil sie eine letzte Möglichkeit zum Formtest vor den eine Woche später stattfindenden Deutschen Meisterschaften in Braunschweig bietet. Außerdem besteht die Chance, sich im Jahnstadion bei entsprechender Normerfüllung für die Europameisterschaft in Barcelona zu qualifizieren.
Beim Rückblick auf das vergangene Jahr ruft sich automatisch der heftige Regenschauer in Erinnerung, von dem die Athleten überrascht wurden, aber auch die neue Rekordkulisse von über 1.500 Zuschauern. „Es hat sich gezeigt, wie standhaft wir sind“, erklärt Meeting-Direktor André Thomson von der athletes first sportmanagement GmbH. Für dieses Jahr verspricht er, dass „wieder einige Deutsche Meister und Weltathleten am Start sein werden. Wir versuchen, Robert Harting zu engagieren.“ Der Diskuswerfer holte sich bei der Weltmeisterschaft im Berliner Olympiastadion im vergangenen Jahr Gold.
Während um Harting noch gebuhlt wird, wird ein anderer Goldmedaillengewinner definitiv nicht in Bottrop dabei sein: der Weitspringer Arnaud Assoumani. Den Titel holte sich der Franzose bei den Paralympics in Peking 2008, nun möchte er bei den nichtbehinderten Wettbewerben für Furore sorgen, möglichst schon bei der EM in Barcelona. Dafür muss Assoumani allerdings noch die acht Meter überspringen. Betreut wird der Franzose von athletes first. Thomson erzählt: „Es war eine Anfrage von Arnaud Assoumani. Wir betreuen bereits einige Franzosen. Anfang des Jahres sind wir dann zusammengekommen.“
Der 24-Jährige ist am linken Unterarm amputiert, deshalb entfällt bei ihm die Diskussion um den Vorteil der Technik. „Arnaud ist ein interessanter Typ. Wir wollen ihm bei seinem Projekt „London 2012“ unterstützen“, erklärt Thomson die Beweggründe. Ein Start in Bottrop kommt für Assoumani, der sich wegen des größeren Anreizes nur noch auf die nichtbehinderten Wettkämpfe konzentriert, deshalb nicht in Frage, weil zeitgleich die französischen Meisterschaften stattfinden. Im Fokus der Aufmerksamkeit werden aber genug andere Athleten im Jahnstadion stehen – sowohl bei der IDM als auch ein Monat später bei der Internationalen Leichtathletik-Gala.