Mit dem SV Burgaltendorf läuft es für Kevin Barra nicht so gut. Mehr als ein Mittelfeldplatz ist für die Essener bis dato nicht drin gewesen. Dabei hatte sich der Klub den Aufstieg in die Landesliga auf die Fahnenstange geschrieben.
Auch Barra, der schon so viel in seinem Fußballer-Leben und auch darüber hinaus erlebt hat, ist enttäuscht. Immerhin sollte er, der schon 283 Oberligaspiele und 34 Regionalliga-Begegnungen bestritten, die Burgaltendorfer zurück Richtung Landesliga führen.
Der 33-jährige Mittelfeldspieler hat sich unserem RevierSport-Fragenkatalog gestellt.
Meine größte Stärke ist... meine Schusstechnik.
Meine größte Schwäche ist... meine Körperlichkeit.
Bei uns in der Kabine… herrscht immer gute Laune und ein Stauder darf auch nicht fehlen.
Der beste Moment meiner Fußballerkarriere war… das waren natürlich die Aufstiege von der Landes- bis in die Regionalliga mit dem FC Kray. Das war einfach grandios und ich glaube, dass das auch kein Essener Verein mehr wiederholen wird. Wir haben Essener Amateurfußballgeschichte geschrieben. Ich bin stolz, dass ich ein Teil davon mitschreiben durfte.
Das schönste Tor meiner Karriere war… ein Treffer mit Schonnebeck gegen Ratingen. Da habe ich von halblinks in den rechten Knick getroffen. Der Ball saß dann auch da oben im Winkel fest. Einfach perfekt!
Ich bin kein Fußballprofi geworden, weil… ich leider mit 16 Jahren einen Schicksalsschlag hatte. Ich musste nach einem Raubüberfall acht Monate pausieren. Ja, und zu diesem Zeitpunkt war ich beim VfL Bochum und unter Trainer Andreas Urban sehr gut unterwegs. Ich gehörte in der damaligen B1 zu den Besten. Sascha Lewandowski hatte da noch ein Fördertraining für die talentiertesten U17-, U19- und U23-Spieler gegeben und ich war auch dabei. Doch nach der Zwangspause war nichts mehr so wie es einmal war. Ich musste mir dann überlegen, ob ich überhaupt noch Fußball spielen will. Andreas Winkler, der damalige Nachwuchschef von Rot-Weiss Essen, hat mir dann einen Neustart schmackhaft gemacht und ich bin zu RWE gewechselt. Aber da war für mich klar, dass ich kein Profi mehr werde. Ich habe eine Ausbildung begonnen und auch abgeschlossen.
Das Beste am Ruhrgebiet ist… die Stadt Essen.
Entweder, oder?
Dortmund oder Schalke? Dortmund.
Bier oder Wasser? Bier.
Club oder Kneipe? Kneipe.
Natur- oder Kunstrasen? Ich bin ein Kind der Asche und habe mich immer über Spiele auf Naturrasen gefreut. Als später der Kunstrasen in Kray fertig war, wusste ich diesen zu schätzen. Deshalb: Früher Natur- heute Kunstrasen.
Kämpfer oder Künstler? ich kann beides, aber bin dann eher doch der Künstler.
Fußball im TV oder Stadion? Früher gerne in der Kurve mit einem Bier in der Hand, heute gemütlich zuhause.
Zum Abschluss noch ein paar Fragen:
Mit wem möchten Sie gerne mal ein Bier trinken gehen? Lionel Messi. Er ist für mich der beste Fußballer. Er ist kompletter als Cristiano Ronaldo. Ich hätte da einige Fragen an Lionel.
Worüber können Sie lachen?
Über alles. Über Witze, aber auch über mich selbst.
Was ist für Sie unverzichtbar?
Meine Familie! Die mittlerweile aus meiner Frau und unseren zwei Kindern besteht.
Welche Musik hören Sie gerne und was läuft in der Kabine?
Ich höre mittlerweile alles - jede Richtung. Johnny Sylt ist in der Kabine unser Mann für die Musik. Er macht das ordentlich (lacht).
Wenn Sie noch einmal neu beginnen könnten, was würden Sie in Ihrem Leben anders machen?
Ich bin komplett zufrieden und erfüllt. Mein Lebensmotto ist spätestens nach dem Raubüberfall folgendes: So ist das Leben - mal scheint die Sonne, mal regnet es.