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WM: Gegen Chile
Spanien extrem unter Druck

WM: Gegen Chile - "Furia Roja" befürchtet Geduldsspiel
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Vor dem abschließenden Spieltag in Gruppe H steht Spanien enorm unter Druck: Ein Strauchler gegen Chile würde wohl das Aus für den WM-Topfavoriten bedeuten.

Nach dem Fehlstart gegen die Schweiz muss Europameister Spanien zum Abschluss der Gruppenphase im rot-roten Duell heute gegen Chile gewinnen, sonst droht den erfolgsverwöhnten Stars aus Barcelona und Madrid bei der WM das Aus in der Vorrunde. Der südamerikanischen "Roja" reicht dagegen schon ein Punkt zur Achtelfinale-Qualifikation und zum Gruppensieg. "Hoffentlich sind sie keine Feiglinge und beteiligen sich am Spiel", sagte Spaniens Mittelfeldstratege Xavi.

Der verbale Konter der Chilenen folgte prompt. "Wir trainieren nicht, um auf Unentschieden zu spielen. Wir werden deshalb auch nichts umstellen und notfalls mit unserer Idee untergehen", kündigte Chiles Torwart und Kapitän Claudio Bravo entsprechend seinem Nachnamen mutig an. "Das ist auch gut so. Dann wird es ein offenes Duell", sagte Xavi.


Zurückgreifen können die Spanier im Loftus-Versfeld-Stadion von Pretoria auf ihren bis dato einzigen WM-Torschützen David Villa. Im zweiten Gruppenspiel gegen Honduras (2:0), das der Stürmer mit seinem Doppelpack entschied, hatte Villa seinen Gegenspieler Emilio Izaguirre ins Gesicht geschlagen.

Schiedsrichter Yuichi Nishimura (Japan) hatte die Tätlichkeit nicht bemerkt, die FIFA verzichtete auf eine nachträgliche Sperre. "Das sind tolle Nachrichten. David ist für uns immens wichtig und macht in entscheidenden Momenten den Unterschied", äußerte Mittelfeldspieler Andres Iniesta. Bei der WM 2006 war der Bremer Torsten Frings noch nachträglich für zwei Spiele gesperrt worden. und fehlte Deutschland im Halbfinale gegen Italien. Somit kann Trainer Vicente Del Bosque aus dem Vollen schöpfen. Denn auch Iniesta meldete sich nach überstandenen Oberschenkelproblemen wieder fit. "Die Entscheidung, ob ich spiele, liegt aber natürlich beim Trainer", sagte der Profi vom FC Barcelona. Lediglich hinter dem Einsatz von Sergio Ramos steht wegen einer Rippenverletzung ein kleines Fragezeichen. Die Bilanz in den bisherigen Aufeinandertreffen spricht eindeutig für Spanien. Von sieben Spielen gewannen die Europäer sechs. Eine Begegnung endete unentschieden. Auf der iberischen Halbinsel hat deshalb auch niemand so richtig Zweifel am Weiterkommen.

So macht sich die Tageszeitung EL Mundo lediglich Gedanken um den Kräfteverschleiß, den das Endspiel um das Achtelfinale für den Rest des Turnierverlaufs bedeuten könnte. Del Bosque habe wegen der Situation in der Gruppe nicht die Chance, Spieler zu schonen. "Eine eigentlich übliche und notwendige Praxis bei einem intensiven Turnier wie der WM", schrieb das Blatt. In der Tat hatte Del Bosques Vorgänger Luis Aragones 2006 in Deutschland im abschließenden Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien eine B-Elf auf den Platz geschickt. Im Achtelfinale traten seine Spieler mit ausgeruhten Beinen an - und scheiterten an Frankreich. In Chile ist die Euphorie angesichts der Chance auf die erste Achtelfinal-Teilnahme seit 1998 groß. In der Stadt Buin sollen zwei Straßen nach Kapitän Bravo und Mauricio Isla benannt werden, die dort geboren wurden. Die Spieler setzen derweil auf eine besondere Motivationsspritze. Am Trainingsgelände in Nelspruit weht eine chilenische Flagge, die aus den Trümmern des Erd- und Seebebens geborgen wurde, bei dem im Februar rund 500 Menschen ums Leben gekommen waren. "Sie ist ein Symbol für das, was in unserem Land passiert ist", sagte Verteidiger Waldo Ponce. "Für uns ist sie eine zusätzliche Motivation."

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