"Die jungen Spieler sind sehr neugierig, interessiert. Ich denke, da kommt weniger Unruhe auf als bei einem, der seine dritte WM spielt", sagte Bierhoff der Süddeutschen Zeitung und stellte damit zudem die möglichen Vorteile der jungen deutschen Mannschaft (im Schnitt 24,8 Jahre) heraus.
Für die ungewohnte Situation, dass sich die Spieler aus Sicherheitsgründen nicht wie gewohnt außerhalb des WM-Quartiers Velmore Grande bewegen können, habe man beim DFB vorgesorgt. Auch über das Gastgeberland sei Aufklärungsarbeit geleistet worden. "Dr. Martin Schöfer von der Botschaft in Pretoria wird einen Vortrag über Südafrika halten. Wir haben einen Film gesehen und Bücher verteilt", sagte Bierhoff. Um dem Lagerkoller entgegenzuwirken, der bei dem mehrwöchigen Aufenthalt im Velmore Grande am Rande des abgelegenen Örtchens Centurion droht, haben Bierhoff und sein Stab "verschiedene Dinge installiert. Wir haben Spiele-Automaten, einen Billardtisch. Wir müssen Inseln der Ruhe schaffen, viele Spieler beschäftigen sich mit der Playstation". Außerdem hofft der 42-Jährige auf einige Vorschläge aus der Mannschaft, "wie man gut die Zeit überbrücken kann".Kritik an der Unterkunft, die erst in letzter Sekunde die Betriebserlaubnis erhalten hatte, sieht Bierhoff indes als nicht berechtigt an: "Manche Medienberichte kann ich nicht nachvollziehen. Das Hotel ist wirklich gut, ein Neubau, der Service ist wie in ganz Südafrika vielleicht etwas langsamer." Die Bedingungen für eine erfolgreiche WM seien optimal, "aber das beste Mittel gegen Lagerkoller sei letztlich der Erfolg: "Wenn wir das erste Spiel gewinnen, ist das sehr hilfreich für die Stimmung".