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EM 2024
Nach Provokation: Özil und Erdogan verfolgen EM-Aus der Türkei

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Mesut Özil (Mitte) sitzt im Berliner Olympiastadion hinter Recep Tayyip Erdoğan (r.), dem Staatspräsidenten der Türkeu.
Mesut Özil (Mitte) sitzt im Berliner Olympiastadion hinter Recep Tayyip Erdoğan (r.), dem Staatspräsidenten der Türkeu. Foto: dpa
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Vor dem EM-Viertelfinale zwischen der Türkei und Niederlanden löste Merih Demiral großen Ärger aus. Unterstützung erhielt er von Mesut Özil.

Er wurde mit Deutschland Weltmeister und galt als Musterbeispiel für gelungene Integration. Inzwischen sorgt der in Gelsenkirchen geborene Mesut Özil als Unterstützer türkischer Rechtsextremisten für Schlagzeilen. Der frühere deutsche Nationalspieler hat vor dem EM-Viertelfinale zwischen der Türkei und den Niederlanden bei Instagram ein Bild des umstrittenen Wolfsgruß-Jubels des türkischen Nationalspielers Merih Demiral geteilt. Das Bild war einige Stunden vor dem Spiel am Samstagabend in einer Instagram-Story des 35-Jährigen zu sehen. Versehen war es mit einer Anfeuerung für die Türkei. Demiral war für die Geste von der Uefa für zwei Spiele gesperrt worden.

Özil verfolgte das Spiel gegen die Niederlande in Berlin von der Tribüne aus - an der Seite des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Im dunklen Anzug und mit roter Krawatte sah der nur für das Spiel nach Berlin gereiste Erdogan zusammen mit Ehefrau Emine die Partie auf der VIP-Tribüne, direkt hinter ihm nahm der deutsche Ex-Nationalspieler Platz. Vor dort konnten sie auch sehen, wie viele türkische Fans beim Abspielen der Nationalhymne den Wolfsgruß zeigten. Für die Türkei ist die EM 2024 nun aber vorbei. Gegen die Niederlande gab es eine 1:2 (1:0)-Niederlage. Den Traum vom ersten Halbfinaleinzug bei einer EM seit 16 Jahren zerstörten sie sich durch Unkonzentriertheiten in der Schlussphase.

Durch den Wolfsgruß-Wirbel war die Stimmung vor der Partie aufgeheizt. „Diese voreingenommene und unfaire Entscheidung hat unsere gesamte Nation zutiefst enttäuscht“, hatte Verbandspräsident Mehmet Büyükeksi in einer Verbandsmitteilung gesagt.

Die einflussreiche Fan-Gruppe Ultraslan von Traditionsclub Galatasaray kündigte bei Instagram an, man könne es nicht abwarten, am Spieltag „als Tausende Graue Wölfe in Berlin und als Millionen in der Welt eine Antwort auf diese Gemeinheit zu geben“.

Die Vorgeschichte

Der 26 Jahre alte Demiral hatte beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Treffer mit beiden Händen das Handzeichen und Symbol der „Grauen Wölfe“ geformt. Als „Graue Wölfe“ werden die Anhänger der rechtsextremistischen „Ülkücü-Bewegung“ bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Erdogan hatte am Tag nach dem Wirbel um den Wolfsgruß-Jubel von Merih Demiral angekündigt, das Spiel gegen die Niederlande in Berlin zu besuchen. Die klare Botschaft ans Team: Wir stehen hinter euch. Über das sportliche Resultat konnte er sich genauso wenig wie Mesut Özil freuen.

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