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RWE: Kommentar
Strunz ist zum Siegen verdammt

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Wer Meister werden will, darf sich quasi keine Ausrutscher erlauben. Diese Erfahrung muss RWE-Teamchef Thomas Strunz gerade am eigenen Leib erfahren.

Fußball sei ein einfaches Spiel, betonte RWE-Teamchef Thomas Strunz zuletzt wiederholt. Letztlich ginge es doch nur darum, sich wenig Fehler zu erlauben und die des Gegners zu bestrafen. Da nach Schalke aber auch Saarbrücken das eben besser verstand, brennt an der Hafenstraße schon nach drei Spieltagen der Baum. Die Aussagen des Vorstandsvorsitzenden lassen jedenfalls Spielraum für Spekulationen: Stefan Meutsch beschränkt sich auf ein unheilschwangeres „Verl sollte klappen“. Ohne weiter auszuholen ist klar: Die Luft für den Europameister ist dünn geworden.

Nun mag man dem Umfeld Hysterie unterstellen - zu unrecht. Die Stimmung nach dem Schlusspfiff am Sonntag dokumentierte: Alles ist noch viel schlimmer. Dem Genickschlag des zweiten Gegentreffers folgten kaum noch wütende Proteste. Vielmehr hüllte sich das Georg-Melches-Stadion in eisiges Schweigen. Selbst die Leidensfähigkeit des RWE-Fans scheint überstrapaziert, wenn schon am dritten Spieltag die vierte Liga als dauerhaftes Schreckensszenario droht.

Und wo selbst die Fans so langsam den Glauben an und die Geduld mit ihrem Klub zu verlieren drohen, müssen sich natürlich auch Sponsoren überlegen, wie lange sich das Zuschussgeschäft bei einem Viertligisten noch darstellen lässt. Ohne dass konkrete Zahlen auf dem Tisch liegen, auch mit dem neuen Stadion wären die Folgen eines dritten Regionalliga-Jahres kaum abzusehen.

Daher kann es Strunz nicht überraschen, dass auch zu diesem Zeitpunkt bereits alles hinterfragt wird. Immerhin macht es sich der Teamchef auch nicht leicht. Keine Aufstellung in den bisherigen Spielen glich der anderen, auch auf Schlüsselpositionen wird munter rotiert. Die Transferpolitik kann man getrost als unkonventionell einordnen, auf große Namen verzichtete Strunz jedenfalls.

All das klingt nach einer klaren Linie. Dieser Weg hätte es vielleicht verdient, zu Ende gegangen zu werden. Doch dazu bedarf es Zeit. Zeit, die der Verein nicht hat. Denn wer Meisterschaftsambitionen hegt, besitzt kaum Kredit für Ausrutscher, denn die Konkurrenz schläft nicht. So könnte die Diskussion um Strunz‘ Konzept sich schnell erübrigen. Letztlich zählt einzig und allein der Erfolg, so schroff ist das Geschäft auch in Liga vier. Tore und Punkte bestimmen richtig oder falsch, auch wenn das nicht immer gerecht ist. Kein leichtes Klima, aber das hat auch niemand behauptet. Fußball ist eben manchmal einfach, das Spiel genauso wie das Geschäft.

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