Ob er will oder nicht, Martin Jiranek steht beim Heimspiel seiner Pinguine gegen die Ice Tigers im Mittelpunkt. Er will übrigens nicht. „Denn das ist für mich als Trainer sowieso eine Begegnung wie jede andere. Als Spieler gehst du aufs Eis und in die Zweikämpfe, da spürst du noch etwas mehr, aber als Coach geht es nur um die Punkte.“ Auch wenn sich Nürnberger nicht mehr mit dem Sponsorennamen Sinupret sondern dem von Geschmeide-Händler Thomas Sabo schmücken, sie sind immerhin noch Jiraneks Ex-Klub.
Daher kommen die warnenden Worte des Kanadiers vor dem Auftritt gegen die Franken aus berufenem Munde. Des Trainers größte Sorge ist es dabei eigentlich nur, dass sein Team den kommenden Gegner unterschätzen könnte: „Da sind einige richtig gute Spieler, die haben durch die Finanzprobleme sicher nicht das Eishockeyspielen verlernt. Für mich ist das eine gute Mittelfeldmannschaft, die um die Play-offs mitspielt.“ Zudem genießen die Gäste einen vermeintlichen „Wettbewerbsvorteil“: Während die Krefelder am Freitag spielfrei hatten, siegte die Nürnberger gegen Frankfurt mit 3:1. „Und zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison ist das ein Nachteil, weil noch keine Mannschaft richtig müde ist.“
Jiri Ehrenberger (Foto: firo).
Langweilig war es bei den Rheinländern dennoch beileibe nicht: Der Schock über die Verletzungen von Benedikt Schopper und vor allem Dusan Milo wirkt noch immer nach. Der Ausfall des Routiniers ist nur schwer zu kompensieren. Daher werden die Pinguine wohl schon in der kommenden Woche reagieren. „Wir werden uns am Montag noch einmal zusammensetzen, bis dahin gilt die volle Konzentration dem Sonntag.“
Im Hintergrund hat Manager Jiri Ehrenberger aber schon vieles in die Wege geleitet, so dass wohl ziemlich kurzfristig Vollzug gemeldet werden könnte. Allein mit wem, das wollen die Beteiligten noch offen lassen. Jiranek verrät nur, dass er nichts verrät: „Ich kann nicht sagen, ob wir einen Deutschen, einen Ausländer oder niemanden mehr verpflichten werden.“ Die letzte ist aber gleichwohl die unwahrscheinlichste Variante.