Und dass der nicht noch höher ausfiel, lag an Ex-DEG-Torwart Jochen Reimer, der nach dem dritten DEG-Treffer für Daniar Dshunussow eingewechselt wurde. So konnte er sich nach dem Spiel auch die Anerkennung von Bruder Patrick aussprechen lassen, der im direkten Duell gleich mehrfach scheiterte. Lediglich einen Schuss von Shane Joseph musste er passieren lassen. „Die Mannschaft hat die passende Reaktion gezeigt“, zeigte sich DEG-Coach Harold Kreis zufrieden, sieht aber noch viel Verbesserungsarbeit bei und harte Trainingsarbeit vor seinem Team, das auch auf einen extrem schwachen Gegner getroffen war.
Nicht einmal 5.000 Zuschauer wollten die Heimpremiere der DEG Metro Stars im ISS-Dome sehen, eine deutliche Quittung für die Auftakt-Niederlage, nach der DEG-Manager Lance Nethery und Coach Kreis noch mächtig angefressen waren. Ihnen hatte überhaupt nicht geschmeckt, dass praktisch kein Akteur Normalform gezeigt hatte, einige sich hinterher aber äußerst einsichtig zeigten, was die schwache Leistung anging: „Die Ingolstädter haben viel mehr Kampf und Leidenschaft gezeigt als wir", konstatierte Torhüter Jean-Sebastien Aubin. Gegen die VW-Städter waren die Rot-Gelben dann sichtlich um Wiedergutmachung bemüht und zeigten sich auch völlig unbeeindruckt davon, dass sie aufgrund des CDU-Parteitags nicht im Dome hatten trainieren können.
Iserlohn Roosters-Coach Ulrich Liebsch (Foto: fir).
Exzellent ist nach den ersten Spielen die Stimmung im Lager der Iserlohn Roosters, deren Fans bereits ihren Liebling im Kreis der Neuzugänge gefunden haben, Mads Christensen. Er zeigte bei seinem Debüt im Trikot der Iserlohn Roosters eine exzellente Leistung und avancierte auf Anhieb zum DEL-Topakteur der beiden Auftaktspieltage. Erst sicherte er in der fünften Sekunde der Overtime mit einem verwandelten Penalty den Auftaktsieg gegen Köln. „Ich bin zur Bande gefahren, dann hat mich Uli Liebsch zum Schützen bestimmt.” Robert Hock saß zu jenem Zeitpunkt auf der Strafbank. „Wir werden noch viel Freude an ihm haben”, hatte sein Trainer Uli Liebsch schon während der Vorbereitung prognostiziert.
Co-Trainer Bernd Haake lobte die herausragenden Leistungen des dänischen Nationalstürmers sehr, ebenso den souveränen Auftritt von Keeper Danny aus den Birken in Straubing. Ärgerlich war aus Sicht der Roosters die Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Verteidiger Andy Schneider, der seinen Straubinger Gegenspieler Michael Baindl regelrecht verprügelte - offenbar eine Reaktion auf einen Kopfcheck gegen Ryan Ready. Der Defender wird dem Team damit auch am Freitag gegen Düsseldorf fehlen.
Am Samstag konnte Ilja Vorobiev von Hannover nach Frankfurt reisen. Wie schwer er durch ein Stockfoul von Andre Reiß verletzt wurde, steht aber noch nicht fest. „Er war minutenlang total weg. Das ist unglaublich, dass es erneut Vorobiev erwischt hat“, sagte Manager Norris am Montag. Unglaublich, weil Vorobiev vor einem Jahr bei einem Pokalspiel ebenfalls einen Schläger an den Kopf bekam und nahezu die komplette Saison ausfiel. In jedem Fall ist die Nase gebrochen und Vorobjev am kommenden Wochenende definitiv zum Zuschauen verurteilt.