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DEL: Etatliste
Liga fährt den Sparkurs

DEL: Die Vereinsetats in der Übersicht
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Die DEL ist unmittelbar von der Wirtschaftskrise betroffen. Nachdem in der letzten Saison mehrere Klubs um die Existenz bangten, regiert nun der Sparkurs.

Die Etats werden gekürzt, die Spieler verzichten zum Teil freiwillig auf Gehalt, und die Liga baut schon für den nächsten Krisen-Fall vor: Die ohnehin vorhandenen Finanzprobleme vieler Klubs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben sich durch die Wirtschaftskrise deutlich verschärft und für ein Umdenken gesorgt. Fast überall wird gespart, doch der Pleitegeier kreist nach wie vor über einigen Vereinen. "Die Talsohle ist noch nicht erreicht. Es wird noch ein, zwei Jahre abwärts gehen", sagt Marco Stichnoth. Der Geschäftsführer der Hannover Scorpions sieht auch in der am Donnerstag gestarteten 16. DEL-Saison Hiobsbotschaften auf die Liga zukommen: "Die Sportart Eishockey ist extrem abhängig von Sponsoren und Zuschauereinnahmen. Da brauchen nur Kleinigkeiten wegzubrechen, und ganze Vereine sind in ihrer Existenz bedroht."

Augsburger Panther: Gesamtetat: 3,3 Mio. (Vorsaison: 3,1 Mio.), Spieleretat: 1,7 (1,5), Zuschauerschnitt: 3800 (3678)

Eisbären Berlin: 7,5 (7,7), 4,4 (4,5), 9500 (13.746)

Düsseldorfer EG: 7,5 (7,5), 3,8 (3,8), 6500 (6084)

Frankfurt Lions: 4,9 (4,8), 2,2 (2,2), 5200 (6208)

Hamburg Freezers: 6,8 (7,1), 3,9 (4,2), 8500 (7949)

Hannover Scorpions: 4,5 (5,0), 2,8 (3,5), 4500 (5668)

ERC Ingolstadt: 6,0 (6,2), 3,4 (3,5), 3500 (3346)

Iserlohn Roosters: 3,8 (4,5), 2,4 (2,8), 3500 (3864)

Kassel Huskies: 3,0 (3,3), 2,0 (2,2), 3000 (4071)

Kölner Haie: 6,5 (6,8), 2,7 (3,0), 10.000 (10.342)

Krefeld Pinguine: 4,5 (4,1), 3,1 (2,7), 4200 (4491)

Adler Mannheim: 8,0 (8,0), 4,8 (4,5), 9000 (11.756)

Nürnberg Ice Tigers: 4,2 (4,8), 2,0 (2,4), 4200 (4322)

Straubing Tigers: 3,8 (4,1), 1,7 (2,0), 4200 (4226)

EHC Wolfsburg: 5,0 (5,0), 2,5 (2,5), 2500 (2328)

DEL gesamt: 79,3/Schnitt: 5,3 (16 Klubs: 86,0/5,4), 43,4/2,9 (47,8/3,0), 5473 (5867)

Laut einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte erwarten die DEL-Klubs Einbußen im Sponsoring und Ticketing, die überall den Löwenanteil der Einnahmen ausmachen. Folgerichtig senkten neun Vereine ihre Etats und sparten dabei vor allem beim Personal. "Neuverpflichtungen verdienen zehn bis 20 Prozent weniger als noch vor ein, zwei Jahren", sagt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. In Hannover hätte dies allein nicht gereicht. Dort verzichten auch die bereits angestellten Profis kollektiv auf 15 Prozent ihres Gehalts, um den Klub am Leben zu erhalten. Der Etat konnte insgesamt um eine halbe Million Euro nach unten geschraubt werden. "Es war klar: Wenn es keinen Verzicht gibt, sind die Scorpions am Ende", sagt Trainer Hans Zach. Die Option, den Klub wegen der Gehaltsreduzierung zu verlassen, zog nur ein Spieler. "Die Jungs sehen, dass auch anderswo nicht mehr so viel gezahlt wird wie früher", sagt Manager Stichnoth.

Dabei war bereits in der vergangenen Saison das Finanzproblem allgegenwärtig: Die Nürnberg Ice Tigers konnten erst in letzter Minute eine Insolvenz verhindern, die Füchse Duisburg zogen sich aus der DEL zurück, Zweitligameister Bietigheim Steelers verzichtete aus Kostengründen auf einen Aufstieg. Auch Traditionsklub Kölner Haie sowie die Scorpions und die Kassel Huskies gerieten in finanzielle Engpässe. Vor allem die Hängepartie der Nürnberger, die sich nur dank der Gelder von Schmuckhändler Thomas Sabo über Wasser halten konnten, hat dem Image der DEL nachhaltig geschadet. Um so etwas künftig zu vermeiden, darf ab sofort kein Klub mehr an den Play-offs teilnehmen, wenn ein Insolvenzantrag läuft. Nach drei Monaten kann der Klub ganz aus der Liga geworfen werden. Nürnbergs Sportlicher Leiter Lorenz Funk versichert, dass diese Maßnahmen die Ice Tigers nicht treffen werden. "Die Saison ist abgesichert", sagt Funk. Sportlich müsse man angesichts eines um 0,6 Millionen Euro reduzierten Etats aber kleinere Brötchen backen: "Unser wichtigstes Ziel ist es, wirtschaftlich solide zu arbeiten."

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