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Eishockey-WM
Erste Niederlage für deutsches Team

Eishockey-WM: DEB holt Punkt gegen Finnland
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Nach drei Erfolgen in der Vorrunde hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft zum Auftakt der WM-Zwischenrunde 4:5 nach Penaltyschießen gegen Finnland verloren.

Die unglaubliche Siegesserie der deutschen Eishockey-Nationalspieler ist gerissen, doch das WM-Viertelfinale ist ganz nah. "Das kann noch ein ganz dicker Punkt für uns werden", sagte Torschütze Kai Hospelt nach dem 4:5 (1:1, 3:2, 0:1, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen gegen Ex-Weltmeister Finnland und trauerte nur kurz dem verpassten Sieg hinterher: "Schade, dass wir die Finnen zu schnell wieder ins Spiel haben kommen lassen."

Mit 4:3 hatte die deutsche Mannschaft bis fünf Minuten vor Schluss geführt, doch der vierte Sieg im vierten Spiel blieb trotz einer weiteren Energieleistung ein Traum. "Wir haben gewusst, dass die Finnen eine Weltklassemannschaft sind. Wir haben uns sehr gut geschlagen und uns nicht aus dem Konzept bringen lassen", sagte Bundestrainer Uwe Krupp, der ebenfalls von einem "Punktgewinn" sprach.

Immerhin steht die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die erstmals seit 81 Jahren mit drei Erfolgen in eine WM gestartet war, so gut wie sicher in der Runde der letzten Acht. Vor 9255 erstaunten Zuschauern in der Ondrej Nepela Arena in Bratislava trafen der Berliner André Rankel (15.), der Ingolstädter Felix Schütz (27.), der Wolfsburger Hospelt (28.) und der Düsseldorfer Patrick Reimer (40.) zum 4:3. Doch Tuomo Ruutu (55.) und Mikko Koivu mit dem achten Penalty verhinderten noch den ersten deutschen WM-Sieg gegen den Weltmeister von 1995 seit 18 Jahren.

Zuvor hatten Ruutu (1.), Janne Pesonen (32.) und Jarkko Immonen (39.) für die Finnen getroffen. In den verbleibenden Zwischenrundenspielen trifft die DEB-Auswahl am Samstag (16.15 Uhr/Sport1) auf Dänemark und am Montag (20.15 Uhr/Sport1) auf Titelverteidiger Tschechien.

"Das ist eine Kämpfertruppe", hatte Krupp sein Team vor den Finnen gewarnt, die sofort eiskalt zuschlugen. Schon nach 13 Sekunden zappelte der Puck im Netz. Nach einer Hereingabe von Ruutu rutschte die Scheibe irgendwie an Verteidiger Robert Dietrich, der ausrutschte, und Torwart Dennis Endras vorbei über die Linie.

Von diesem Schock erholte sich das deutsche Team lange nicht. Gegen die schnellen und kampfstarken Finnen, die Krupp als Vorbild für sein Spielsystem sieht, kamen Kapitän Michel Wolf und Co. fast immer einen Schritt zu spät. Endras musste Schwerstarbeit leisten, damit der Rückstand nicht größer wurde.

Nach einem Solo von Mikael Granlund wehrte der Augsburger mit dem rechten Fuß ab (7.), wenige Sekunden später scheiterte Mika Pyörälä am künftigen Nordamerika-Profi. Auch beim Schuss von Janne Pesonen rettete Endras in höchster Not (12.). Minutenlang kam die DEB-Auswahl kaum aus ihrem eigenen Drittel heraus.

Völlig überraschend fiel der Ausgleich. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe wehrte der finnische Schlussmann Teemu Lassila einen Schuss von Wolf nach vorne ab, Rankel schlenzte den Puck im Fallen ins Netz. Es war erst der sechste Torschuss der deutschen Mannschaft.

Auch im zweiten Drittel spielte sich fast das gesamte Geschehen vor dem Tor von Endras ab. Der deutsche Goalie zeigte Glanzparaden im Minutentakt. Die Tore indes fielen zunächst auf der anderen Seite: Schütz fälschte einen Schuss von Philip Gogulla zum 2:1 ab. Dann traf Hospelt mit einem Schlenzer in den Winkel.

Um Endras zu überwinden, benötigten die Finnen viel Glück: Nach einer Abwehr des Augsburgers prallte der Puck von Pesonens Visier ins Tor. Der 3:3-Ausgleich war allerdings genial herausgespielt: Eine Hereingabe von Pesonen verwandelte Immonen aus kürzester Distanz.

Doch die DEB-Auswahl fand wieder eine Antwort. Reimer schnappte sich in der eigenen Hälfte den Puck, stürmte ins Angriffsdrittel, zog in die Mitte und schlenzte die Scheibe über Lassilas Fanghand zur erneuten Führung ins Netz. Danach hatte Trainer Jukka Jalonen von seinem Torwart genug gesehen und wechselte ihn gegen Petri Vehanen aus. Am Ende fehlte der deutschen Mannschaft die Kraft und auch das nötige Glück.

"Wir haben uns in einer schweren Gruppe durchgesetzt. Jetzt sind die Erwartungen höher", sagte Kapitän Michael Wolf: "Aber wir sind noch immer klar der Underdog. Wir können ohne Druck spielen, und das sieht man. Der eine Punkt war extrem wichtig."

Krupp verzichtete zum Zwischenrundenauftakt auf Routinier Daniel Kreutzer und den Mannheimer Verteidiger Denis Reul. Für den Düsseldorfer Stürmer, dem noch zwei Einsätze zu seinem 200. Länderspiel fehlen, kam der nachnominierte Mannheimer Marcus Kink ins Team. Krupp setzte damit erneut 13 Stürmer und nur sieben Verteidiger ein.

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