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Kölner Haie
Welle der Hilfsbereitschaft ist gestartet

Kölner Haie: Welle der Hilfsbereitschaft
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Die Haie-Shirts in der Alarmfarbe Rot gehen weg wie warme Semmeln, Kinder schlachten ihre Sparschweine, und der 1. FC Köln steht seinem "kleinen Bruder" bei...

Die Nachricht von der drohenden Insolvenz der Kölner Haie hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Um den beliebten Eishockey-Klub vor dem finanziellen Kollaps zu bewahren, laufen die Rettungs-Aktionen auf Hochtouren. Die Mannschaft verpasste es allerdings beim 1:4 bei Meister Eisbären Berlin, ihren Beitrag zur Entspannung der Lage zu leisten. "Wir sehen Licht am Ende des Tunnels, aber von Entwarnung kann keine Rede sein", sagte Haie-Geschäftsführer Thomas Eichin: "Es war gut, die Fakten auf den Tisch zu legen. Jetzt hat auch der Letzte begriffen, dass wir Hilfe benötigen. Aber noch sind wir am Leben, also kämpfen wir."

Rührt auch für die Haie die Werbetrommel: Oliver Pocher. (Foto: firo)

Der Klub, den insgesamt Verbindlichkeiten in Höhe von 1,5 Millionen Euro plagen, muss kurzfristig ein Finanzloch von 500.000 Euro stopfen, ansonsten droht die Insolvenz. Sollte ein entsprechendes Verfahren eröffnet werden, würde den Haien von der Deutschen Eishockey Liga (DEL) die Lizenz entzogen werden. Um dies abzuwenden, lassen sich das DEL-Gründungsmitglied und seine Fans jede Menge einfallen. Am Dienstag erwarben die Anhänger bereits 2500 rote T-Shirts mit der Aufschrift "Wir sind Haie" zum Stückpreis von 15 Euro. "Im Fanshop war die Hölle los. Die Leute haben uns die T-Shirts aus den Händen gerissen", sagt Alexandra Becker, im Verein zuständig für Marketing und Sponsoring. Die Haie erhoffen sich aus dem Verkauf der Shirts einen sechsstelligen Betrag.

Im Internet haben Fans die Initiative "rettet-den-kec.de" ins Leben gerufen, bis Donnerstagmittag hatten 475 Mitglieder - darunter viele Spieler und Mitarbeiter der Geschäftsstelle - zusammen bereits 36.531 Euro gespendet. Viele Promis wie die Comedians Oliver Pocher und Dieter Nuhr werben zudem öffentlich für Unterstützung. Auf der Haie-Geschäftsstelle kommen auch immer wieder Kinder mit ihren Sparschweinen vorbei, um ihr mühsam zusammengekratztes Taschengeld dem Klub zu überlassen.

Auch Bundesligist 1. FC Köln will sich an der Rettungsaktion beteiligen. Im Rahmen des Heimspiels am Samstag gegen Rekordmeister Bayern München wollen die Haie-Verantwortlichen mit den FC-Sponsoren über ein mögliches Engagement beim finanziell angeschlagenen Eishockey-Klub sprechen.

Fast scheint es, als hätten die Kölner angesichts des drohenden Untergangs plötzlich ihr Herz für den achtmaligen Meister wiederentdeckt. Für das Derby am Freitag gegen die Düsseldorfer EG rechnen die Haie mit einem Besucherrekord von 17.000 Fans. Gerade der Absturz des Zuschauerschnitts unter die 10.000-Besucher-Grenze war für die Entstehung der finanziellen Krise mitverantwortlich gewesen.

Die Mannschaft will ihren Beitrag zur Rettung mit Siegen und dem Einzug in die Vor-Play-offs leisten, auch wenn man in Berlin im ersten Spiel nach der Olympiapause einen Rückschlag erlitt. Nur zwei Punkte trennen den Tabellenzehnten von dem frühen Saison-Aus. "Ich bin dennoch sehr zufrieden mit meinem Team. Wir glauben weiter an uns", sagte Trainer und Sportdirektor Bill Stewart.

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