Nach einem Showtraining auf der Eisfläche, die der Standort des UNESCO-Weltkulturerbes bietet, ging es ans Eingemachte. Denn 2010 ist nicht nur Kulturhauptstadt-, sondern aus Eishockey-Perspektive vor allem Olympia- und WM-Jahr. Deshalb machte der Bundestrainer anschließend gleich mal „Schluss mit lustig.“
„Wir können uns nicht den Luxus leisten, zwei völlig verschiedene Kader für Olympia und WM zu nominieren“, stellte der Stanley-Cup-Sieger klar. Selbstverständlich könne man daher Rückschlüsse vom Kader für die Spiele in Vancouver auf das Personal für die Heim-WM ziehen. Krupp benannte klare Kriterien: Lauf- und durchsetzungsstarke Spieler, die sich international bewährt haben und Leistungsträger in ihren Klubs sind. „Zum Beispiel Manuel Klinge. Für uns hat er immer seine Tore geschossen.“
Dass die NHL-Cracks Jochen Hecht und Christoph Schubert dagegen nicht mit dem DEB-Team nach Kanada reisen, begründete Krupp ebenfalls unmissverständlich: „Wenn wir diese Leute holen, dann müssen sie uns wirklich weiterbringen und nicht nur mitlaufen. Wir brauchen keine defensiven Stürmer, sondern Leute, die den Unterschied machen können. Und wir haben gesehen, dass uns ein einzelner Spieler nicht besser macht.“ Eine derbe Quittung für die enttäuschenden WM-Auftritte der Stars. Dass die DEL während des Turniers weiterspielt, stößt dem 44-Jährigen zudem sauer auf. „Ich habe schon eine gewisse Resignationshaltung. Die DEL argumentiert mit wirtschaftlichen Zwängen, das ist auch alles plausibel. Doch es bleibt dabei: Wir können entweder weiterwurschteln oder wir räumen der Nationalmannschaft mehr Vorbereitungszeit ein. Nur so können wir näher an die Weltspitze kommen.“
Zufriedenstellend läuft derweil der Vorverkauf für die Weltmeisterschaft. DEB-Generalsekretär Franz Reindl gab bekannt: „Wir haben über 200.000 Karten verkauft, doch wir abreiten weiter für unser Ziel, 500.000 Tickets abzusetzen.“