Schon beim Sieg gegen Ingolstadt skandierten die Anhänger der Krefeld Pinguine: „Endlich wieder Eishockey“. Obwohl die Rheinländer in der Kurpfalz leer ausgingen, ist die Stimmungslage nach der 2:4-Niederlage gegen Mannheim beinahe ungetrübt. „Klar war ich direkt nach dem Spiel sauer“, räumt KEV-Trainer Martin Jiranek ein. Seiner Mannschaft könne er aber wenig vorwerfen. Ein zarter Aufwärtstrend zeichnet sich ab, zumindest die kämpferische Leistung macht Mut und einige Wackelkandidaten wieder Tore. Bestes Beispiel: Roland Verwey, der gleich in beiden Partien des Wochenendes traf.
Die zuletzt gespannte Atmosphäre könnte sich also ein wenig normalisieren, wenn da nicht das noch immer äußerst unschöne Tabellenbild wäre. Gerade mal einen Punkt mehr als Schlusslicht Hamburg haben die Schwarz-Gelben dort stehen. Doch Jiranek wirbt für eine andere Lesart: Die Krefelder haben immerhin ein Spiel weniger als das Gros der Konkurrenz absolviert. „Und bloß ein Sieg mehr und wir wären Siebter oder Achter - nach 18 Spieltagen!“ In der Tat, es ist kuschelig eng in der Tabelle. Doch das allein lenkt nicht von den Problemen ab, die den Coach noch immer drücken. Fünf Treffer in den letzten Spielen sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Doch während etwa Youngster Marcel Noebels als Alternative überzeugt, kommt von den Offensiven der Paradereihe zu wenig. „Seit sieben oder acht Spielen hat die erste Reihe nicht mehr im Fünf-gegen-Fünf getroffen“, merkt Jiranek an.
Zu wenig, um in der Tabelle Boden gutzumachen. Doch genau darum wird es nun gehen. Den Seidenstädtern steht ein intensives Programm ins Haus: Freitag Iserlohn, Sonntag Hamburg, Dienstag Nürnberg. „Teams aus unserer Nähe“, bemerkt der 40-Jährige mit Blick auf die Tabelle. „Wir brauchen im Moment jeden Punkt.“ Da käme ein mögliches Comeback von Stürmer Patrick Hager, der nach seiner Gehirnerschütterung fast wieder auf dem Damm ist, am Wochenende wie gerufen.