Auch im Zwischenjahr ohne Olympia, Fußball-WM oder -EM verspricht der Sport 2013 viele Höhepunkte mit zahlreichen deutschen Hauptdarstellern.
Ganz oben auf dem Olymp könnte im 2013 Thomas Bach ankommen. Der Wirtschaftsanwalt und Fecht-Olympiasieger von 1976 gilt gut acht Monate vor der Session des Internationalen Olympischen Komitees in Buenos Aires (10. September) als heißer Kandidat auf die Nachfolge von Jacques Rogge. Der Belgier räumt nach den zwei laut Statuten möglichen Amtszeiten seinen Stuhl. Drei Tage zuvor wird in der argentinischen Metropole der Gastgeber der Sommerspiele 2020 gewählt. Zur Auswahl stehen Tokio, Madrid und Istanbul.
Ob IOC-Vize Thomas Bach 31 Jahre nach seinem Debüt in der Athleten-Kommission das höchste Amt im Weltsport überhaupt anpeilt, lässt er beharrlich offen. Dem SID sagte der am Samstag (29. Dezember) 59 Jahre alt werdende Franke: "Man muss spätestens drei Monate vor der Wahl eine Entscheidung treffen. Wasserstandsmeldungen führen nicht weiter."
Ganz nach oben strebt jedenfalls wieder Sebastian Vettel. Nur knapp dreieinhalb Jahre dauerte es vom ersten Start in der Formel 1 am 17. Juni 2007 in Indianapolis bis zum ersten WM-Titel am 14. November 2010 in Abu Dhabi. Zwei weitere folgten. Und 70 Prozent der deutschen Bevölkerung glauben laut einer vom SID in Auftrag gegebenen Umfrage daran, dass der Heppenheimer sogar die sieben Titel seines zurückgetretenen Vorbildes Michael Schumacher übertrifft.
Start der neuen Saison ist am 17. März in Melbourne, spätestens beim Finale am 24. November wird die Entscheidung fallen. Fest steht dagegen noch nicht, ob der Große Preis von Deutschland am 7. Juli in Hockenheim oder auf dem Nürburgring ausgetragen wird.
Wo der andere deutsche Weltmeister der PS-Branche seine Visitenkarte abgeben wird, ist bekannt. Motorrad-Champion Sandro Cortese startet nach dem Titelgewinn in der Moto3-Klasse am 14. Juli auf dem Sachsenring, dieses Mal allerdings in der Kategorie Moto2.
Formel 1 und Motorrad stehen für zwei von rund 60 Weltmeisterschaften im kommenden Jahr. Hinzu kommen etwa 50 EM-Titelkämpfe. Highlights sind aus deutscher Sicht fünf "große" Weltmeisterschaften. Den Auftakt machen die Alpinen um Maria Höfl-Riesch vom 4. bis 17. Februar im österreichischen Schladming. Fast parallel dazu (6. bis 17. Februar) ermitteln die Biathleten um die neue Siegläuferin Miriam Gössner im tschechischen Nove Mesto ihre Weltmeister.
Fast übergangslos geht es weiter. In Val di Fiemme findet die Nordische WM statt (20. Februar bis 3. März). Im Blickpunkt stehen die Skispringer um "Chef-Adler" Severin Freund und Newcomer Andreas Wellinger. Bei den Schwimmern in Barcelona (19. Juli bis 4. August) ruhen die Hoffnungen trotz des verpatzten Olympia auf dem deutschen Traumpaar Britta Steffen und Paul Biedermann, bei den Leichtathleten in Moskau (10. bis 18. August) vor allem auf den Werfern um Deutschlands Sportler des Jahres Robert Harting.
Für die Fußball-Nationalmannschaft gilt es, ihre ausgezeichnete Ausgangsposition in der Qualifikation für die WM-Endrunde 2014 in Brasilien auszubauen. Nach einem Testspiel am 6. Februar in Paris gegen Frankreich geht es für die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw am 22. März in Astana gegen Kasachstan wieder um wichtige Punkte. Nach der letzten Partie am 15. Oktober in Schweden dauert es gut sechs Wochen, ehe am 3. Dezember im Gastgeberland Brasilien die Auslosung der Endrundengruppen stattfindet.
Die deutschen Fußball-Frauen haben ihr Highlight im Juli bei der EM in Schweden. Die Handballer stehen im Januar bei der WM in Spanien mit einem jungen Team vor einer Bewährungsprobe. Für die Eishockey-Nationalmannschaft geht es Anfang Februar gegen die Niederlande, Italien und Österreich um das Olympia-Ticket für Sotschi. Drei Monate später steht die WM in Stockholm und Helsinki an.