Doch ob der 1. FC Viersen die neue Spielklasse sportlich erreicht oder nicht – er wird im nächsten Jahr nicht in ihr starten. Der Vorstand des Vereins hat sich dazu entschlossen, freiwillig den Gang in die Landesliga anzutreten. „Offiziell haben wir es dem Verband noch nicht mitgeteilt, dafür haben wir bis zum letzten Spieltag Zeit. Aber es wird sicherlich so kommen. Die Entscheidung steht und wir werden sie nicht ändern“, erklärt Klaus Fleßers, 1. Vorsitzender des Vereins.
Die Verantwortlichen sahen nach dem Rückzug einiger großer Sponsoren wie der Supermarktkette Kaiser‘s und dem Mobilfunkanbieter E-Plus keine Grundlage, um in der neuen Saison eine wettbewerbsfähige Mannschaft ins Rennen zu schicken. Schwindende Zuschauerzahlen tun ihr Übriges dazu. „Machen wir uns nichts vor: Der Amateurfußball ist fast tot und daran hat auch der DFB Schuld, ob gewollt oder nicht gewollt. Wir haben im Dezember vor 100 Besuchern gegen Bocholt gespielt. Bei einem solchen Spiel kamen früher knapp 5.000 Zuschauer. Die Ansetzungen in den Profiligen schaden dem Amateursport und es wird noch schlimmer“, ärgert sich Fleßers. Deshalb hat er sich gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen dazu entschlossen, einen neuen Weg zu bestreiten.
"Aber da herrscht noch immer Kirchturmdenken“ Künftig soll mehr Geld in den Nachwuchsbereich investiert werden. Auch die Infrastruktur des Vereins soll in den kommenden Jahren Schritt für Schritt verbessert werden, ein richtiges Vereinheim steht ganz oben auf der Prioritätenliste. „Ich würde auch gerne mit Vereinen aus der Umgebung fusionieren, aber da herrscht noch immer Kirchturmdenken“, weiß Fleßers um die Vorbehalte. „Wir investieren jetzt erstmal in die Breite und dann, im Laufe der nächsten Jahre, irgendwann wieder in die Spitze.“
Bis zum Saisonende gilt die Konzentration aber der Niederrheinliga, schließlich soll der Wettbewerb nicht verzerrt werden. „Die Mannschaft hat gegen Kray eine tolle Reaktion gezeigt und wird auch in den nächsten Spielen alles geben“, verspricht Fleßers.