Was war in der "dritten Halbzeit" nach dem 2:1 (1:1)-Sieg der DJK TuS Hordel über den BV Brambauer passiert, dass die verbalen Scharmützel an der Hordeler Heide fast in einer handfesten Auseinandersetzung gegipfelt hätten? In der beide Trainer übrigens mittendrin gewesen wären.
BVB-Coach Marcus Reis hatte dem Schiedsrichtertrio - mit dem er alles andere als einverstanden war - einen Gruß hinterher gerufen: "Früher haben sich die Unparteiischen auch noch vom Trainer verabschiedet", echauffierte sich der 40-Jährige, dass es keinen Handschlag von Julian Graf und Co. gab. Max Wagener, der sich mit Reis schon während des Spiels gezofft hatte, wollte das nicht unkommentiert lassen, schließlich gab ein Wort das andere. Als Frank Wagener, Hordel-Trainer, aber vor allem Vater von Wagener junior, das mitbekam, wurde es hektisch. Mit vereinten Kräften schafften es aber etliche Betreuer, Vorstandsmitglieder und auch Spieler, eine Eskalation zu verhindern. Bis es schließlich zum versöhnlichen Handschlag zwischen den Hauptakteuren kam, schwebte eine Stimmung über der Hordeler Heide, die mit dem Wort "brenzlig" wohl nur unzureichend beschrieben ist.
Dass Reis angefressen war, war indes verständlich. In den 92 Minuten zuvor war sein Team die bessere Mannschaft gewesen. "Ich kann es nicht mehr hören", ärgerte sich der Gästetrainer aber über das Lob für den engagierten Auftritt, der nur in einer Szene belohnt wurde: Selim Türksoy hatte den Ball freistehend und ohne größere Schwierigkeiten zum 1:1 im Kasten von Manuel Pfetzing versenkt (28.).
Es war der verdiente Ausgleich, denn nach dem 1:0 durch Patrick Rudolph, der eine scharfe Hereingabe von Dawid Ginczek unter die Latte gedroschen hatte (8.), stellten die Hausherren ihre Bemühungen ein und überließen den Lünern das Feld. Aber nur Türksoy traf, Dennis Stolzenhoff (25.) und Philipp Hanke (32.) scheiterten mit einem Rechtsschuss und einem Freistoß.
Auch im zweiten Durchgang tat Brambauer mehr, das Tor machte aber Hordel: Marvin Sell war bei einer Ecke von Rudolph sträflich frei und hatte keine Probleme, zum glücklichen Siegtreffer einzuköpfen. Die ersatzgeschwächten Gäste - schon nach 22 Minuten hatte Reis zweimal wechseln müssen - vergaben die beste Gelegenheit zum Ausgleich in Form von Dennis Hübner, da der in Rücklage per Kopf nur den Außenpfosten traf (64.).
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