"Wir haben noch nie hier gewonnen, deshalb ist das nun umso schöner", freute sich Magnus Niemöller, Trainer der Spvgg. Den Schuss ins Titel-Glück und zu 4.000 Euro Siegprämie hatte wenige Minuten zuvor sein Verteidiger Thorben Menne abgegeben, der Blondschopf verwandelte den vierten Elfmeter für seinen Farben - und so blieb Westfalia nichts anderes übrig, als sich mit Platz zwei zu begnügen. "Schade, dass ein Fehlschuss 2.000 Euro kostet", resümierte Uli Reimann, Coach der Strünkeder, nach dem sein Schützling Denis Pachutzki beim Stande von 3:4 vergeben hatte.
In den 90 Minuten zuvor hatten sich beide Kontrahenten auf Augenhöhe präsentiert - man könnte auch sagen: auf hohem Niveau neutralisiert. Waren in Durchgang eins leichte Feldvorteile für Herne zu erkennen, so hatte Erkenschwick nach dem Seitenwechsel etwas mehr vom Spiel. Allein, viele Tormöglichkeiten gab es in beiden Hälften nicht zu notieren. Niemöller: "Ich denke auch, dass es ausgeglichen war. Aber man kann wirklich nicht sagen, dass beide Sturmreihen eine Chance nach der anderen verballert haben."
In der Tat: Stefan Oerterer wurde von den Verteidigern des SCW mehr oder weniger aus dem Spiel genommen, ähnlich erging es aber auch Westfalias Valery Senge oder dem in den vorigen Turnierspielen so auffälligen Adrian Skupin. Der 18-Jährige war von Marvin Piechottka komplett abgemeldet worden und konnte auf dem rechten Flügel kaum Akzente setzen. Und so sahen etwa 300 Zuschauer zwar ein engagiert geführtes und umkämpftes, aber nicht besonders aufregendes Match. "Beide Mannschaften waren sehr gut organisiert", befand Niemöller - Herne übrigens im offensiven 3-4-3-System, das aber in der Meisterschaft keine Anwendung finden soll.
Also musste die Elfmeter-Lotterie darüber entscheiden, wer am Ende den größten Pokal mit nach Hause nehmen sollte - die Schwicker zeigten sich nervenstark und durften sich als verdienter Turniersieger fühlen. "Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht", grübelte Niemöller zwar, kam dann aber auf die Defensiv-Bilanz zu sprechen: "Wir haben ein Gegentor in fünf Spielen bekommen, das ist auf jeden Fall beachtlich." Und das Gruppenspiel gegen Herne hatte sein Team ja ebenfalls für sich entschieden. Viel Zeit zum Feiern hat die Stimberg-Elf aber nicht: Am Sonntag ist für 15 Uhr bereits der nächste Test gegen die Hammer SpVg. angesetzt.
Platz drei geht an den Neuling TuS Ennepetal
Unmittelbar vor dem Finale hatten sich im Spiel um Platz drei der TuS Ennepetal und die DJK TuS Hordel gegenüber gestanden. Vier Wochen bevor es in der Westfalenliga 2 um Punkte geht, ging die "Generalprobe" an die Bergischen. Ein Eigentor von Marvin Sell (4.) und ein Treffer von Serdar Demirel (39.) hatte die Weichen für die Elf von Trainer Helge Martin auf Sieg gestellt, für Hordel war nicht mehr als der Anschlusstreffer durch Dawid Ginzcek (72.) drin. Den mit immerhin noch 1.000 Euro dotierten Pokal nahm TuS-Kapitän Abdullah El Youbari, der beide Ennepetaler Treffer vorbereitet hatte, in Empfang.
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