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FC 96 Recklinghausen
"Leben von der Hand in den Mund"

FC Recklinghausen: Siedelhofer tritt kürzer
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Jürgen Siedelhofer, Vorsitzender des FC Recklinghausen und "Mr. FC 96" schlechthin, will in Zukunft kürzer treten. RS fragte nach, wie das funktionieren soll.

Die Meldung in der Lokalpresse las sich schon fast wie ein Abgesang auf den FC 96 Recklinghausen. Vom Rückzug des Vorsitzenden Jürgen Siedelhofer, Zahlungsschwierigkeiten und flüchtenden Spielern war die Rede. Sogar der Rückzug in die Bezirksliga stehe im Raum. Wir fragten bei Siedelhofer nach, wie ernst die Lage „am Hohenhorst“ ist.

Herr Siedelhofer, ist der „Mr. FC 96“ amtsmüde?

Ich bin 70, wenn im März Vorstandswahlen anstehen, 71 Jahre alt. Da sollten jüngere Leute nun Verantwortung übernehmen.

Gibt es die denn? Der Verein ist nicht besonders breit aufgestellt.

Die sind da, vor allem aus dem Bereich der Jugendabteilung. Ich bin optimistisch, dass der Verein eine gute Zukunft hat.

Ist das Ende der „Ära Siedelhofer“ denn schon spruchreif und vorstandsintern besiegelt?

Nein, wir sind noch dabei zu besprechen, wie es genau weitergeht. Ich werde meinem Nachfolger als rechte Hand weiter zur Verfügung stehen und auch als Berater eingreifen.

Was ist denn an den Zahlungsschwierigkeiten dran?

Wir haben keine Schulden, leben aber von der Hand in den Mund. Wir warten noch auf eine fünfstellige Summe aus dem Freundschaftsspiel gegen Schalke im Juli. Die gestiegenen Kosten von 500 Euro pro Auswärtsfahrt versuchen wir über Sponsoren wieder reinzubekommen, aber aus den Heimspielen fehlen auch Einnahmen. Statt 180 haben wir bisher 80 Zuschauer im Schnitt.

Was hat das für Konsequenzen?

Die Spieler und Trainer warten noch auf die Gehälter für den Monat September, die normalerweise am 15. Oktober überwiesen worden wären. Die gehen aber in den nächsten Tagen raus.

Ist die ausstehende Zahlung auch der Grund, warum Dejan Petrovic dem Verein den Rücken gekehrt hat?

Nein, da stimmt die Darstellung der Recklinghäuser Zeitung nicht, das hatte sportliche Gründe. Das hat mir der Spieler am Montag selbst noch einmal bestätigt. Er wurde von Trainer Peter Anders in die zweite Mannschaft beordert, darauf hatte er aber keine Lust. Die spielt ja auch in der B-Kreisliga, da kann man sich denken, wieviel Lust ein Westfalenliga-Spieler darauf hat....

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