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Wanne: Fan-Offensive
DSC-Vorstand setzt ein klares Zeichen

Wanne-Eickel: DSC-Vorstand fährt Fan-Offensive

Fußballspiele sind nicht gerade als Veranstaltungen unter dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ bekannt. Verbal geht es auch abseits des Platzes ordentlich zur Sache.

Der Grat zwischen Anfeuerung des eigenen Teams und Verunglimpfung von Gegner und Schiedsrichter ist allerdings schmal – und für den Vorstand des DSC Wanne-Eickel steht fest: Diskriminierendes hat in der Mondpalast-Arena nichts zu suchen.

In einem Appell, der vor dem letzten Heimspiel gegen den TuS Erndtebrück verkündet wurde, aber auch im Stadionheft und auf der Webseite des DSC veröffentlicht wurde, bezog die Vereinsführung klar Stellung: „Wir, der Gesamtvorstand, der Wirtschaftsrat, die sportliche Leitung und alle Spieler sowie ehrenamtlichen Mitarbeiter des DSC Wanne-Eickel, distanzieren uns und sagen eindeutig und unmissverständlich NEIN zu jeglicher Form von Fremdenhass, Rassismus, Homosexuellen- und Frauenfeindlichkeit sowie Gewalt.“

Der 1. Vorsitzende Torsten Biermann erklärt, warum dieses klare Bekenntnis erfolgt: „Wir möchten ein Zeichen setzen. In der Mondpalast-Arena soll allein der Fußball im Fokus stehen, alles andere hat dort nichts zu suchen. Gerade in der heutigen Zeit macht so ein Statement unseres Erachtens Sinn.“ Das nicht nur als ein Beitrag zur aktuellen Integrationsdebatte verstanden werden kann, sondern auch als Positionierung gegenüber einem Teil des eigenen Anhangs. Denn der hat mit Pöbeleien unter der Gürtellinie andere Zuschauer in der Vergangenheit offenbar vergrätzt. Biermanns salomonischer Kommentar: „Wir möchten, dass sich alle Besucher bei uns wohl fühlen.“

Trotz 0:2-Pleite: Beste Stimmung seit langem

Passt da ins Bild, dass es nun einen eigenen Fanbeauftragten gibt? „Absolut. Er war am Sonntag schon im Stadion und ist als Bindeglied zwischen Vereinsführung und Basis zu sehen. Er soll zwar Ansprechpartner für die Fans sein, aber auch selbst auf die Anhänger zugehen. Das soll keine Einbahnstraße sein, sondern ein offener Dialog.“

Aber woher kommt die plötzliche „Fan-Offensive“ in Wanne-Eickel? Biermann: „Wir haben im Vorstand mehrere Punkte auf der Agenda, die wir kontinuierlich abarbeiten, jetzt ist das Fan-Thema dran.“

Schließlich kann eine ordentliche Unterstützung auch ihren Teil zum sportlichen Erfolg beitragen, findet auch der Vereins-“Boss“: „Das ist ein Geben und Nehmen. Wir wünschen uns, dass der Funke von der Mannschaft auf die Fans überspringt und umgekehrt. Aber da sehe ich uns auf einem sehr guten Weg, die Stimmung gegen Erndtebrück war die beste, die ich seit langem erlebt habe.“ Obwohl es angesichts der 0:2-Pleite eigentlich nichts zu feiern gab!

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