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Westfalia Wickede
Ein Durchmarsch zum Hundertjährigen

W. Wickede: Ein Durchmarsch zum Hundertjährigen
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Binnen zwei Jahren hetzte Westfalia Wickede von der Bezirks- in die Westfalenliga. Mit dem 2:0 in Heessen am letzten Spieltag war die Sensation perfekt.

Mit Bussen traten Mannschaft und Fans anschließend die Rückreise aus dem Hammer Vorort in Richtung Dortmund an. Es folgte eine Riesenparty auf dem Vereinsgelände in Wickede. „Unser Team wurde von den Zuschauern mit einem Spalier gebührend begrüßt. Die Spieler hängten ein Plakat am Vereinsheim auf und Bier und Sekt flossen in Strömen“, freut sich der erste Vorsitzende des Vereins, Hans-Walter von Oppenkowski. Bis acht Uhr morgens dauerte die Aufstiegssause, ehe sich die Spieler ein paar Stunden Schlaf gönnten.

Auf ähnliche Ausgelassenheit hofft Westfalias Macher bei den Feierlichkeiten zum Hundertjährigen, die abgesehen von einer Mitgliederversammlung am Geburtstag des Vereins (10. Juni) auf Ende Juli verschoben wurden. „Wir haben ein Ehemaligentreffen organisiert, zudem bieten wir einen Familientag mit Liveband an.“

Ehemaligentreffen und Liveband

Oppenkowski begleitet den Klub schon seit langer Zeit in verschiedenen Funktionen, seit zehn Jahren ist er als Vorsitzender im Amt. Seither versucht er, der Westfalia gute Strukturen zu verpassen. „2004 haben wir ein Papier beschlossen, in dem unser Hauptaugenmerk auf die Jugend gelegt wurde. Die Jugendkicker sind unser Fundament“, erklärt er.

Seinerzeit nahm der Visionär einen gehörigen Teil der bescheidenen finanziellen Mittel für die Trainerqualifizierung in die Hand. Oppenkowski: „Es ist wichtig, dass die Trainer lernen: Wie geht man mit Kindern um? Man kann schließlich den Umgang mit einer Seniorenmannschaft nicht eins zu eins auf den Jugendbereich übertragen.“

Der Glaube an das Jugendkonzept

2006 musste Wickede jedoch einen empfindlichen Rückschlag verkraften. Die junge Mannschaft stieg damals in die Landesliga auf, aber, so der Vereinsboss, „die Truppe war damals noch nicht reif genug und stieg direkt wieder ab.“ Solche Dellen in der Entwicklung nimmt der Funktionär aber in Kauf, denn er glaubt an das Konzept, die eigene Jugend Stück für Stück zu formen.

Dass jetzt der Durchmarsch von der Bezirksliga in die Westfalenliga gelang, wertet Oppenkowski als Indiz dafür, dass die Mannschaft nun gefestigter und eingespielter ist als damals. Mit dem sportlichen Erfolg geht auch eine höhere Erwartungshaltung des Publikums einher. Deswegen will der Vorsitzende im Vorfeld der Westfalenliga-Saison diesbezüglich Einfluss nehmen: „Unser Publikum ist ja in den letzten Jahren sehr verwöhnt worden, immerhin haben wir in dieser Saison nur ein einziges Spiel verloren. Jetzt müssen wir mit den Leuten reden und ihnen klar machen, dass man auch mal zwei oder drei Partien in Folge verlieren kann.“

Die Planungen für das erste Verbandsliga-Jahr in der Geschichte von Westfalia Wickede sind bereits weit fortgeschritten. „Wir haben Torwart Adrian Goly aus Davensberg verpflichtet. Doch der Schwerpunkt soll weiterhin auf dem eigenen Nachwuchs liegen.“ Mit Stolz verweist Oppenkowski darauf, dass im derzeitigen Kader dreizehn von 21 Spielern im eigenen Stall groß geworden sind. Ohnehin weiß der Klubchef, dass für manche externe Kicker sein Verein nicht allzu attraktiv ist, denn: „Viele schreckt ab, dass es bei uns nicht das große Geld zu verdienen gibt.“

Das nämlich wird bei der Westfalia in Steine, nicht in Beine investiert. So wurde etwa ein neues Vereinsheim und eine neue Stehtribüne gebaut. Jetzt finden auf dem Gelände bis zu 3500 Zuschauer Platz. Zumindest in diesem Punkt dürfte Wickede also ganz gewiss Westfalenliga-Format haben.

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