Und auch keiner der 580 Zuschauer hat einen Zweifel an der Richtigkeit der Führung.
Nicht aber Schiedsrichter Dimitrios Gavrilas. Sein Assistent Thomas Trinczek hatte die Fahne gehoben und Gavrilas verweigerte den Treffer. Was war passiert? Die Kugel trudelte vom Innenpfosten ins Tor. Doch in der Mitte des Netzes klaffte ein großes Loch und das Leder rollte auf die Tartanbahn. Trotz heftiger Proteste und kompletter Verwunderung im Stadion Hohenhorst blieb der Unparteiische bei der Entscheidung, die er exklusiv hatte.
Spieler, Trainer und Funktionäre der Rot-Schwarzen konnten es kaum glauben und zeigten das Loch. Doch Gavrilas blieb stur. Schlimmer noch: Er zeigte Jan-Hendrik Schmidt auch noch die Rote Karte. „Ich soll ihn geschubst haben, aber das ist Unsinn“, konnte es der „Übeltäter“ nicht fassen. „Ich wollte ihm nur zeigen, wo der Ball durchgerutscht ist.“ In der Halbzeitpause kontrollierte Gavrilas das Netz und musste eingestehen, einen Fehler gemacht zu haben. Doch anstatt die Chance zu nutzen, sein Missgeschick gegenüber RS zu erklären, meinte er nur: „Ich sage nichts.“
Peinlich, denn Fehler sind menschlich, aber man muss dazu stehen. In Zeiten des Wettskandals wäre ein bisschen mehr Rückgrat angebracht. So ging der Schlager am Ende 2:2 (1:1) aus, doch bei allen Beteiligten wird ein fader Beigeschmack bleiben.