Im Thüringen-Derby der Regionalliga Nordost hat Carl Zeiss Jena am Samstag einen 3:1-Sieg gegen Rot-Weiß Erfurt gefeiert. Das sportliche Geschehen rückte allerdings in den Hintergrund. Denn es kam zu mehreren unschönen Vorfällen rund um die Partie.
Wohl der negative Höhepunkt: In der Schlussphase, kurz nach dem Tor zum 3:1, flog Pyrotechnik aus dem Gästeblock auf die Jenaer Tribüne. Erfurter Fans schossen offenbar Leuchtraketen und Böller in den Familienblock. Auf Bildern ist zu sehen, wie ein Mann ein kleines Mädchen auf dem Arm trägt und in Sicherheit bringt. Diese Eskalation sorgte beinahe für einen Spielabbruch. Erst nach 40-minütiger Unterbrechung pfiff Schiedsrichter Michael Näther die Partie noch einmal an.
Am Abend reagierte Lars Fuchs, Präsident des FC RWE, auf die hässlichen Szenen. "Wir, der FC Rot-Weiß Erfurt e. V., entschuldigen uns bei allen die den Fußball lieben für das, was heute beim Derby, einzelne wenige, verbrochen haben. Hiervon distanzieren wir uns nicht nur, sondern verurteilen solches Verhalten aufs Schärfste" schrieb er in einem Kommentar auf Facebook. "Wo Rivalität in Gewalt umschlägt und das Leben und damit die Gesundheit von Menschen billigend aufs Spiel gesetzt wird, ist eine Grenze überschritten. Es tut mir persönlich sehr leid und wir werden das aufarbeiten. Das verspreche ich, nicht als Floskel, sondern vehement."
Erste Zwischenfälle hatten sich bereits vor der Partie ereignet. Laut Jenaer Polizei kam es bei einem Fanmarsch zu Angriffen von Carl-Zeiss-Ultras auf Einsatzkräfte. Polizisten seien mit körperlicher Gewalt und Steinen attackiert und verletzt worden. Mithilfe von Wasserwerfer, Reizstoff, Einsatzstock und körperlicher Gewalt habe man die Lage wieder unter Kontrolle gebracht.
Immerhin: Im Anschluss an die Partie blieb es friedlich. Nach Stand vom Samstagabend nahm die Polizei laut eigenen Angaben 32 Anzeigen auf.