Wir schreiben die Spielzeit 1998/1999. Mit einem zweiten Platz in der damaligen Oberliga Nordrhein erkämpfte sich der SV Adler Osterfeld ein Aufstiegsspiel für die Regionalliga West/Südwest und gewannen dieses. Nach langem hin und her, viel Pech und einer abgewiesenen Klage musste Adler in der Oberliga bleiben.
Nur die Meister der Oberliga-Staffeln stiegen direkt in die damalige Regionalliga West/Südwest auf. In dem Fall war Rot-Weiss Essen im Kreis Nordrhein der glückliche Aufsteiger. In der Oberliga Staffel Südwest hieß der Meister und Aufsteiger vorerst SC 07 Idar-Oberstein. Vorerst, denn das sollte sich noch ändern.
Doch bevor das passierte, kam es zum Aufstiegsspiel zwischen den Vizemeistern aus den Gebieten Nordrhein und Südwest. Osterfeld war mit 60 Punkten aus 30 Spielen Zweiter in der Oberliga Nordrhein. Somit trafen die Oberhausener auf den Zweiten der Oberliga Südwest. Die Partie SV Adler Osterfeld gegen FK Pirmasens fand im Mons-Trabor-Stadion in Montabaur auf neutralem Boden statt.
Der SV Adler Osterfeld gewann das Spiel ab 12. Juni 1999 mit 4:3 im Elfmeterschießen. Das bedeutete zu diesem Zeitpunkt, dass die Oberhausener den sportlichen Aufstieg in die Regionalliga geschafft haben.
Kein Platz mehr für den SV Adler Osterfeld in der Regionalliga
Doch die Freude hielt nicht lange an. Aus der 2. Bundesliga verabschiedeten sich 1998/99 mit dem FC Gütersloh, dem KFC Uerdingen 05, der SG Wattenscheid 09 und Fortuna Düsseldorf gleich vier Vereine aus dem Einzugsgebiet der Regionalliga West/Südwest in die dritthöchste Spielklasse.
Dazu kam noch, dass Eintracht Trier den Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasste. Somit war für Adler Osterfeld kein Platz mehr in der Regionalliga. Trotz erfolgreichem Aufstiegsspiel musste es für die Oberhausener in der Oberliga weitergehen. Doch damit nicht genug.
Einspruch von Pirmasens: Vizemeister wird noch Meister
Der Aufstiegsspielgegner FK Pirmasens legte plötzlich Protest ein. Oberliga-Gegner Montabaur soll im Duell gegen den FKP mit Dieter Bux einen Spieler auflaufen gelassen haben, der nicht mehr bei Montabaur unter Vertrag stand. Das Sportgericht gab der Beschwerde von Pirmasens recht. Das ursprüngliche 2:2 gegen Montabaur wurde im Nachhinein mit 2:0 für Pirmasens gewertet.
Das hatte Auswirkungen auf die Tabelle. Primasens zog in der Tabelle an Idar-Oberstein vorbei und wurde Meister. Damit durften sie ebenso wie der kurzzeitige Meister SC Idar-Oberstein in die Regionalliga aufsteigen.
Klage von Adler Osterfeld wurde abgewiesen
Das missfiel den Osterfeldern, die ja eigentlich auch den sportlichen Aufstieg erreicht hatten. Doch der Antrag auf ein Spielrecht in der Regionalliga wurde vom Regionalliga-Vorstand abgelehnt. Die Adler mussten also weiter in der Oberliga ran.
Nach der Saison 2004/2005 folgte der freiwillige Rückzug der Osterfelder aus der Oberliga Nordrhein. Von da an ging es von der Landesliga (bis 2012) über die Bezirksliga (bis 2017) runter bis in die Kreisliga A (seit 2023). In Letzterer steht Adler Osterfeld aktuell auf Rang vier – weit entfernt von den einstigen Regionalligaträumen.